K.o-Sieg in Runde vier: Mario Jassmann holt zweiten Meistergürtel

Mario Jassmann hat geliefert. Mit seinem Erfolg über Janne Rantanen gewann der Korbacher Boxprofi am Samstagabend seinen zweiten Meistergürtel. Ein Ja-Wort gab‘s obendrein.
Korbach - 25. Kampf, 25. Sieg, der 20. durch K.o.: Beim Jubiläums-Ringauftritt vor mehr als 600 Zuschauern in der Kreissporthalle ging alles glatt für Mario Jassmann. Mit einem sauberen Treffer genau auf die Schläfe seines Gegners beendete der 35-Jährige nach 31 Sekunden in der vierten Runde das Duell um den vakanten Titel des Internationalen Deutschen Meisters im Supermittelgewicht.
Damit ist Jassmann jetzt Doppel-Champion - den Gürtel des Interkontinental-Meisters besaß er bereits. verteidigen müssen hat er ihn in dem Kampf gegen den Schweden allerdings nicht. Die Titelverteidigung hätte extra „eine Menge Kohle gekostet“ und sei deshalb abgeblasen worden, sagte Jassmann. Ihm war es egal: „Ich habe trotzdem beide Gürtel.“
Jassmann: Er hat einiges weggesteckt
Rantanen, drei Jahre älter als der Deutsche, rotgefärbte Irokesenbürste auf dem ansonsten kahlen Schädel, war kein schlechter Gegner. Eine wirkliche Siegchance hatte er nicht, allenfalls durch einen Zufallstreffer. „Es war schon ein harter Kampf“, fand Jassmann. „Er hat auch einiges weggesteckt.“
Der Favorit begann im zehnten Duell des Abends, es ging auf halb elf, nach abwartendem Beginn sofort gezielt auf den Körper seines Gegners. Früh landete die Linke auf der Leber Rantanens, dafür ist der Korbacher gefürchtet.
In der zweiten Runde traf Jassmann immer wieder den Körper seines drei Zentimeter kleineren Kontrahenten. Beide Boxer lieferten sich einen technischen sauberen Kampf: keine Innenhände, keine Tiefschläge, keine tiefen Köpfe.. „Das war halt Profiboxen“, sagte Jassmann. „Es reißt die Zuschauer nicht so mit wie ein wilder Schlagabtausch“, meinte seine Vater Reinhard.
Die dritte Runde gestaltete der in finnischen Tampere lebende Schwede offener. Die Intensität der Auseinandersetzung nahm zu, auch Jassmann musste jetzt hier und da einstecken. Die Wirkungstreffer landete er.
Dann Runde vier. Jassmann platziert den nächsten Körpertreffer. Dann ist es plötzlich vorbei. Die Rechte des Korbachers landet, nicht einmal besonders hart, aber präzise auf der Schläfe Rantanens.
Die vielen Treffer zum Körper haben ihn zermürbt. „Einen von letzten hat er richtig gemerkt“, so Jassmann. Rantanen habe deshalb die Deckung etwas runtergenommen. Der Weg zum Kopf ist frei. Rantanen geht in die Knie. Ringrichter Dominic Kuhaupt zählt ihn aus. K.o.-Sieg.
Jassmann bedankt sich beim Publikum, scherzt, jetzt könne er sich ein Bierchen gönnen, „natürlich ein alkoholfreies“. Dann bittet er seine Lebensgefährtin Erika Lugowska in den Ring. Und geht jetzt selber in die Knie: Vor den hunderten Fans hält er um ihre Hand an. Das romantische Ende eines langen Boxabends. Sie sagt „ja“.