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Tatjana Schilling feiert bereits zwei Titel bei Senioren-WM

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Tatjana Schilling nach der Siegerehrung im Hochsprung zwischen der Spanierin Pat Vidal (links) und Leonoré Lambert (Australien).
Ihr Platz ist oft in der Mitte: Tatjana Schilling nach der Siegerehrung im Hochsprung zwischen der Spanierin Pat Vidal (links) und Leonoré Lambert (Australien). © Schilling/pr

Zwei Wettkampftage, drei Medaillen: Tatjana Schilling ist blendend in die 9. Hallenweltmeisterschaft der Leichtathletik-Senioren im polnischen Toruñ gestartet. .

Toruñ - Am Sonntag gewann die 52 Jahre alte Athletin des TSV Korbach in der Altersklasse W 50 die Goldmedaille im Hochsprung und Silber im Kugelstoßen. Am Montag ließ sie den Titel im Weitsprung folgen.

„Mein erster Tag verlief grandios“, ließ die Lelbacherin wissen. Dabei hatte sie ein wenig Programmstress. Das Kugelstoßen musste sie nach dem vierten Versuch verlassen, um rechtzeitig im Callroom für den Hochsprung zu sein. Deshalb habe sie „so richtig einen rausgehauen“.

Bei 12,81 Metern landete die Kugel im zweiten Stoß, Schilling kam damit nahe an ihre persönliche Bestweite (13,07) heran. Besser war allein die Französin Camile Cayet mit 14,22 Metern – dieselbe Reihenfolge am selben Ort hatte es schon bei der WM vor vier Jahren gegeben, damals noch in der W 45. Dritte wurde am Sonntag die Britin Paula Williams (12,66).

Anreise für die Schillings als kleine Odyssee

„Die Anspannung der letzten Tage fiel mit einem Schlag von mir ab“, berichtete Tatjana Schilling. Die Anreise hatte sich für sie und ihre Tochter Alicia als Begleitung als ziemlich anstrengend und hürdenreich dargestellt. Beinahe hätten sie das Flugzeug nach Warschau verpasst – der Schalter habe nicht geöffnet, die Schlange zur Sicherheitskontrolle sei ewig lang gewesen und ihr Handgepäck auf Sprengstoff untersucht worden.

„Mit Hängen und Würgen erreichten wir dann in Warschau unseren Anschlussflug“, erzählte Schilling. Allerdings hätten sie erst nach langen Diskussionen um das Handgepäck der Tochter einsteigen dürfen. Bei der Ankunft in Bydgoszcz (Bromberg) fehlte der Koffer der Athletin. Sie hatte vorgesorgt. Das Wichtigste befand sich im Handgepäck.

In Weitsprungspikes zum Hochsprung-Titel

Dass die Hochsprungspikes fehlten, konnte Tatjana Schilling verschmerzen. Auch in den Spikes für den Weitsprung nahm sie bis 1,55 Meter jede Höhe im ersten Versuch. Da war sie bereits allein im Wettbewerb. Die zweitplatzierte Spanierin Pat Vidal war bei 1,45 Metern ausgeschieden, Lenoré Lambert (Australien), langjährige Rivalin der TSV-Athletin, schaffte es auf Rang drei (1,40).

Dass sie an 1,58 Meter knapp scheiterte, nahm Schilling gelassen: „Egal, ich bin Weltmeisterin!“ Das zweite Gold ließ sie gestern folgen. Im Weitsprung setzte sie gleich im zweiten Durchgang ein Ausrufezeichen: 5,23 Meter. Sie habe gewusst, „dass da wahrscheinlich niemand mehr rankommen wird“, erzählte Schilling.

Aus gutem Grund. Lenoré Lambert trat nicht an, um sich für den Fünfkampf zu schonen, der auch für Schilling am Freitag im Fokus steht. Die nun vermeintlich stärkste Konkurrentin, Marianna-Mirela Lupescu (Rumänien), war von der Rolle.

Als Zweite im Feld knackte aber Nancy Jungmann (Dresdner SC) mit 5,11 Metern die fünf Meter. Um den Titel zittern musste die Führende nicht mehr. „Ich bin unglaublich dankbar, das ist meine Meisterschaft“, sagte Schilling. Katharina Kamml (Neuköllner SF) machte als Dritte mit 4,95 Metern den deutschen Dreifachsieg perfekt. (mn)

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