Kassel Huskies: Das sind die Pläne für die Eissporthalle im Sommer

Der Umbau der Kasseler Eissporthalle schreitet voran. Wir schauen auf die Pläne für den Sommer, was jetzt schon passiert und auf Entwicklungen rund um die Kassel Huskies.
Kassel – Bis zum Saisonstart im kommenden Spätsommer wird sich in Sachen Modernisierung der Eissporthalle einiges tun – sowohl innen als auch außen. „Wir haben noch nicht alle Baugenehmigungen, es ist aber alles vorbesprochen“, sagt Investor und Huskies-Geschäftsführer Paul Sinizin. Mit ihm sowie Geschäftsführer Joe Gibbs haben wir über Änderungen rund um die Halle und die Huskies gesprochen.
Umbau der Kasseler Eissporthalle: Die Arbeiten außen
Das Zeltdach vorm Haupteingang verschwindet. „Da kommt ein neuer Anbau mit einem richtigen Foyer hin. In der oberen Etage setzen wir Büros auf, außerdem wird die Energy-Lounge erweitert“, sagt Sinizin. Auf der Parkplatz-Südseite soll ein weiterer Anbau entstehen, darin wird eine komplett neue Gastronomie errichtet. „Für dann mögliche Veranstaltungen wie Weihnachts- oder Sommerfeste, aber auch Konzerte und Comedy-Events wollen wir eine professionelle Großküche haben, statt die Verpflegung extern zu ordern“, sagt Sinizin. Hallen-Organisator Michael Christ war kürzlich in Gelsenkirchen, schaute sich dort das ähnliche Konzept der Arena auf Schalke an. Das Catering bei Huskies-Spielen bleibe davon unabhängig.

Apropos Gastronomie: Auch die Pistenbar gibt es in ihrer jetzigen Form bald nicht mehr. „Sie wird neu angebaut und zu einer Ganztagesgastronomie – auch für die Uni und den Sportcampus drumherum“, so Sinizin. Unter den Treppen an der Straßenseite werden Lager eingerichtet.
Wie schon beim ersten Bauabschnitt spielt das Thema Nachhaltigkeit weiter eine wichtige Rolle. „Wir befreien die Halle außen von den alten Blechen und kleiden sie mit einer Mischung aus altem Holz- und Plastikmüll neu ein. Dies wird von einem bayrischen Unternehmen gepresst, sieht gut aus und ist nicht so wartungsintensiv“, sagt Sinizin. Auch geplant: rund 320 Quadratmeter Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Umbau der Kasseler Eissporthalle: Die Arbeiten innen
„Drinnen sind wir schon DEL-tauglich“, ist Sinizin zufrieden mit dem bereits Geschafften. In der Halle laufen momentan Arbeiten an den Fliesen und den verbliebenen Toiletten. „Drei WC-Bereiche müssen noch fertiggemacht werden. Der Aufgang zu den Logen bei der Pistenbar ist schon fertig, die sanitären Anlagen und Fliesenarbeiten werden es im Laufe der Saison“, sagt Sinizin.
Schon einzugsbereit ist das Glasbüro unterhalb des Heubodens, wo das Fanprojekt Nordhessen – ein Zusammenschluss von sechs Huskies-Fanklubs – eine Anlaufstelle für Infos, Buchungen und Gespräche bekommen hat. Im Sommer tut sich dann auch noch einmal etwas bei den Logen. Zum einen wird eine achte Loge an der Ecke schräg zum Heuboden errichtet, zum anderen auf der Tribüne hinter den Logen eine Zwischendecke eingebaut. Dort entsteht dann ein Backstage-Bereich. „Das ist multifunktional ausgelegt“, sagt Sinizin. Die Halle werde so für Kulturveranstaltungen und auch andere Sportarten attraktiver. Joe Gibbs ist zufrieden: „Die Vision ist absolut positiv, das sind super Pläne für die Halle und die Region.“

Einen Umzug soll bereits in Kürze die Champions Bar erleben. Sie wird zu einer Alm mit holzverkleideter Decke umgebaut, ist dann der neue innenliegende VIP-Raum. Der jetzige VIP-Raum werde dann zur Champions Bar, so Sinizin. Auch die in der Halle verteilten Kioske kommen teils weg, werden durch offene Theken ersetzt.
In Zukunft soll kein Besucher mehr frieren in der Halle. „Wir haben die Heizung in Betrieb genommen, kriegen so eine angenehme Arenatemperatur – und vor allem die Feuchtigkeit aus der Halle“, sagt Sinizin. Er betont: „Es soll nicht 25 Grad warm sein, das fühlt sich beim Eishockey nicht richtig an.“
Bis zum Beginn der kommenden Saison soll der Logenausbau abgeschlossen sein, außerdem die Theken-Infrastruktur mit LED-Boards und der Anbau vor dem Haupteingang. „Das Grundgerüst soll stehen, die Innenarbeiten könnten sich bis September und Oktober ziehen“, sagt Sinizin. Ist die Modernisierung fertiggestellt, kommt man wohl auf Kosten im zweistelligen Millionenbereich.
Geschäftsführer Gibbs zum Sportlichen
Joe Gibbs befindet sich aktuell in Kanada. Dort besucht er die Familie, ist aber auch für Scouting in der Heimat. Holen die Huskies noch Verstärkung für diese Saison? „Es muss der richtige Spieler sein, auch charakterlich. Die Bedingungen mit Corona geben uns weniger Möglichkeiten, ein Spieler muss uns dann ja auch helfen“, sagt Gibbs. Die Huskies hätten extra einen großen Kader zusammengebaut, um auf Ausfälle reagieren zu können. „Wenn der richtige Mann verfügbar ist, werden wir das aber sofort machen“, sagt Gibbs. Er suche für die aktuelle Situation nach einem Stürmer und hofft auf Bewegung auf dem Spielermarkt in den nächsten zwei Wochen.
Gibbs betont, dass die Bewerbung für ein mögliches DEL-Nachrückverfahren nicht nur ein Zeichen sein soll: „Wenn wir das beantragen, meinen wir das auch ernst. Wir haben das Ziel DEL und tun alles dafür.“ Der Klub sei auf verschiedene Szenarien vorbereitet, das Verpassen einer Einreichungsfrist „wird nicht wieder passieren.“
In naher Zukunft werden die Huskies außerdem die Bürgschaft von 816 000 Euro wieder hinterlegen. Diese wird üblicherweise nach einem Nichtaufstieg erst einmal zurückgezogen, um Zinsen zu sparen. Den erforderlichen 8000-Punkte-Plan der DEL erfülle man bereits, sagt Gibbs. „Die Eissporthalle wurde schon vergangenes Jahr abgenommen, wir haben alles erfüllt.“
Von Björn Friedrichs Und Frank Ziemke