Nur Platz acht gehalten: MT Melsungen verliert nach Roter Karte gegen Julius Kühn in Stuttgart 25:28

Handball-Bundesligist MT Melsungen hat in Stuttgart 25:28 verloren und die Saison auf Platz acht abgeschlossen. Julius Kühn sah die Rote Karte. Das Spiel in Stichworten.
Kassel – Verloren und auf Rang acht geblieben – enttäuschend war der Saisonabschluss für den Handball-Bundesligisten MT Melsungen. Beim Angstgegner TVB Stuttgart gab es eine 25:28 (11:10)-Niederlage. Allerdings hatten auch die Unparteiischen ihren Anteil, weil sie vor dem Wechsel Julius Kühn nach einer umstrittenen Szene die Rote Karte zeigten.
- Das Personal: Große Überraschungen gab es in der Melsunger Startbesetzung nicht. Für Torwart Silvio Heinevetter, der noch am Mittwoch zu den besten Akteuren beim 27:22-Sieg im Hessenderby gehört hatte und im kommenden Sommer zum TVB wechseln wird, begann diesmal Nebojsa Simic. Von den Nachwuchsspielern hatte Trainer Roberto Garcia Parrondo diesmal drei Talente dabei: Manuel Hörr, Florian Drosten und Julian Fuchs.
- Die besonderen Duelle: Beide Klubs werden von Spaniern trainiert: Die Stuttgarter haben Roi Sanchez, die Melsunger Parrondo. Beide Trainer hatten in der Anfangsphase aber nicht so viel Freude an den Offensivleistungen ihrer Mannschaften: Es gab viele technische Fehler und Fehlwürfe. Dass die MT einen Tick besser war, hatte sie ihrem Kapitän Kai Häfner zu verdanken, der als Torschütze und Vorbereiter positiv auffiel. Womit wir bei einem weitern Duell wären: Im Team der Stuttgarter stand sein Bruder Max, dem zunächst nicht so viel gelang. Melsungen lag in den ersten 15 Minuten fast ständig mit ein, zwei Toren vorn (5:3). Bei etwas mehr Konzentration wäre auch eine höhere Führung möglich gewesen.
- Der MT-Zwischenspurt: Von 7:5 zog der Gast auf 10:6 davon (25.). Zum einen, weil Simic und der Innenblock mit Arnar Freyr Arnarsson und Gleb Kalarash einige Fehler der Schwaben provozierten. Zum anderen taten sich neben Häfner und Arnarsson im Angriff noch weitere Melsunger Akteure hervortaten: von Andre Gomes über Julius Kühn bis hin zu Alexander Petersson.
- Der Aufreger: Der ohnehin schon dünne Kader der Melsunger wurde kurz vor dem Wechsel noch kleiner: Kühn kassierte nach einer eher unglücklichen Aktion gegen Egon Hanusz die Rote Karte. Eine Zeitstrafe hätte es wohl auch getan. Doch trotz der Reklamationen der Gäste blieben die Unparteiischen Julian Köppl und Denis Regner bei ihrem Entschluss. Vor der Pause konnte Stuttgart wieder ausgleichen (10:10).
- Der Start in Halbzeit zwei: Lief so gar nicht nach dem Geschmack der Nordhessen: Sie leisteten sich einige Schwächen und hatten zudem Grund, mit etlichen Entscheidungen der Schiedsrichter zu hadern. Acht Minuten blieben die Gäste ohne eigenen Torerfolg. In dieser Zeit ging der TVB erstmal in Führung – und das sogar deutlich (16:13). Erst danach traf der scheidende MT-Rechtsaußen Tobias Reichmann zum 14:16 (41.). Kurz darauf stand es sogar 20:16 für die Stuttgarter.
- Die Schlussphase: Melsungen versuchte noch, die Niederlage abzuwenden. Parrondo brachte Heinevetter. Kalarash erzielte auch einige wichtige Tore. Doch personell arg geschwächt reichten die Kräfte nicht mehr. Kai Häfner, Arnarsson, Michael Allendorf in seinem letzten Spiel seiner Karriere und Kalarash konnten nur noch auf 24:25 (57.) verkürzen. „Glückwunsch an die Stuttgarter, die haben das gut gemacht“, stellte der Isländer Alexander Petersson nach der Schlusssirene am Sky-Mikrofon ernüchtert fest. In seinem letzten Spiel seiner Karriere hatte er sich einen Sieg gewünscht. Trotz des Gegentores von Dominik Weiß in letzter Sekunde behielt Melsungen den achten Platz, weil es den direkten Vergleich mit Leipzig für sich entschieden hatte.
Die Statistik
TVB Stuttgart - MT Melsungen 28:25 (10:11)
Stuttgart: Pesic (13 GT/2 P.), Thulin (12 GT/5 P.), Vujovic (n.e.) - M. Häfner 1, Runarsson, Weiß 3, Hanusz 4, Schottle, Lönn 3, Schulze 5, Röthlisberger, Nicolaus 2, Pfattheicher 3, Peshevski 1, Kristjansson 6/1.
Melsungen: Heinevetter (9 GT/4 P.), Simic 819 GT/9 P.) - Kühn 1, Reichmann 4/2, Arnarsson 4, Allendorf 2, Gomes 3, Kalarash 3, K. Häfner 5, Hörr, Petersson 3, Fuchs, Drosten.
SR: Köppl/Regner (Düsseldorf/Nieder-Olm) - Z: 4081
Siebenmeter: 3/1:2/2 - Zeitstrafen: 4:6 Minuten - Rote Karte: Kühn (29., Foulspiel).
Spielstände: 0:2 (5.), 1:2 (8.), (12.), 3:5 (15.), 6:10 (25.), 10:10 (30.), 10:11 - 12:13 (33.), 16:13 (39.), 20:16 (45.), 25.20 (53.), 25:24 (57.), 28:25.