„Ein bisschen Rückenwind“ - MT Melsungen gastiert heute beim TVB Stuttgart

Handball-Bundesligist MT Melsungen tritt heute beim TVB Stuttgart an – Anwurf ist um 19.05 Uhr (Sky) in der Porsche-Arena.
Kassel - Englische Woche für den nordhessischen Handball-Bundesligisten: Die MT Melsungen gastiert heute ab 19.05 Uhr beim TVB Stuttgart und empfängt dann am Sonntag ab 14 Uhr in der Kasseler Rothenbach-Halle den Deutschen Meister SC Magdeburg.
Angesichts des kräftezehrenden Programms in diesen Tagen hoffen die Gäste, nach dem 26:26 in Hannover ihrer Favoritenstellung gegen die Schwaben gerecht zu werden. „Unser letzter Auftritt gibt uns ein bisschen Rückenwind“, sagt Rückraumschütze Julius Kühn. „Bei einem Erfolg in Stuttgart würde es uns etwas leichter fallen, über das eine oder andere Wehwehchen hinwegzuschauen.“
Nun gehören Partien gegen den TVB zu den unliebsamen Begegnungen des MT-Teams. Zwar entschieden die Nordhessen in den beiden vergangenen Jahren die Heimspiele gegen die Stuttgarter zu ihren Gunsten. Der letzte Sieg bei den Schwaben liegt aber lange zurück: Am 1. März 2017 gab es ein 23:21. Aus dem aktuellen Melsunger Kader war kein Handballer dabei. Einzig der jetzige Sportdirektor Michael Allendorf stand im Aufgebot.
Seither entwickelte sich der TVB zu einem echten Angstgegner für die MT. „Die Stuttgarter kommen mit viel Härte, viel Willenskraft und haben immer einen starken Torwart“, betont Kühn. Jetzt heißt der Schlussmann Silvio Heinevetter – er stand bis zum vergangenen Sommer bei den Nordhessen unter Vertrag und genoss während seines zweijährigen Engagements viele Sympathien im Team und bei den Fans.
„Das wird ein echtes Kampfspiel“, erwartet Kühn ein intensives Duell in der Porsche-Arena. Als derzeitiger Tabellenelfter würde Melsungen bei einem Sieg den Abstand zum 15. Stuttgart auf acht Punkte vergrößern.

Bei der Gäste-Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo zählen der Brasilianer Rogerio Moraes und der Kroate Domagoj Pavlovic, die nach überstandenen Verletzungen auch noch Aufbautraining absolvieren, erneut zum Kader. Kleine Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen der Rückraumspieler Elvar Örn Jonsson und Andre Gomes. Beide sind leicht angeschlagen.
Falls Jonsson ausfällt, wäre Agustin Casado erster Kandidat für die Mitte-Position. Der Spanier trifft heute mit Linksaußen Daniel Fernandez Jimenez auf einen Nationalmannschaftskollegen. Eine Option ist auch Pavlovic, der allerdings nach 15-monatiger Leidenszeit behutsam einsteigen soll. Dem MT-Pressedienst sagte er im Vorfeld des Stuttgart-Spiels: „Das braucht alles noch ein bisschen Zeit.“

Wegen des nach wie vor verletzten Ivan Martinovic ist der 33 Jahre alte Kapitän Kai Häfner einziger echter Rückraum-Rechter im Aufgebot. Der deutsche Nationalspieler bekommt es heute nicht nur mit dem Klub zu tun, bei dem seine Profi-Karriere begann, sondern auch mit seinem jüngeren Bruder Max. Der 26-Jährige spielt seit 2017 für den schwäbischen Klub.
Kai Häfner möchte irgendwann noch einmal für den TVB auflaufen: „Es wäre schön, wenn ich noch einmal mit Max in einem Team spielen könnte.“ Da auch die Frau des MT-Profis aus dem Stuttgarter Raum stammt, wollen sie sich später dort niederlassen. Wann das sein wird, vermag er nicht zu sagen: „Ich will auf jeden Fall meinen Vertrag bei der MT erfüllen.“ Der läuft bis 2024. (Björn Mahr)