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Mühlenkopfschanze: Wenig weiße Pracht, aber „alles noch im grünen Bereich“

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Von: Friederike Weiler

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Unter Planen versteckt: Noch liegt der Schnee geschützt im Auslauf der Schanze, doch schon bald werden Schanzenchef Andy Rohn (rechts) und seine Kollegen, wie hier Dennis Habermann, mit der Präparation der Schanze starten.
Unter Planen versteckt: Noch liegt der Schnee geschützt im Auslauf der Schanze, doch schon bald werden Schanzenchef Andy Rohn (rechts) und seine Kollegen, wie hier Dennis Habermann, mit der Präparation der Schanze starten. © frg

Nach Wintersport sah es unter der Woche nicht gerade aus am Willinger Mühlenkopf. Alles grün, Plusgrade und kein Schnee in Sicht – zumindest kein echter. Dennoch ist das Weltcup-Skispringen nicht in Gefahr.

Denn unter mehreren großen Planen im Auslauf der Schanze werden zwei riesengroße Haufen mit Kunstschnee gebunkert, die bereits während einer Kälteperiode Anfang Dezember produziert worden sind. Nach Lage der Dinge genügt die Masse, um für die rund 1000 Sprünge beim Weltcup vom 3. bis 5. Februar die Anlage zu präparieren.

Das für die Jahreszeit viel zu milde Wetter und der Regen haben den Schneemassen zwar etwas zugesetzt, „es ist aber alles noch im grünen Bereich“, versichert Schanzenchef Andy Rohn und fügt an: „Die Vorbereitungen laufen nach Plan.“ Der Willinger ist guter Dinge, hat das Thermometer aber dennoch im Blick, um eventuell in der kommenden Woche noch etwas Schnee zu produzieren. Dafür müssen es mindestens minus zwei Grad sein. Die Vorhersagen sind zumindest für nachts gut, was das betrifft.

Auch Energiekosten spielen eine Rolle in Willingen

„Wenn es noch einmal kalt genug wird, werfen wir die Kanonen an, um Reserven zu haben.“ Natürlich „mit minimalem Energieaufwand“, wie Rohn hinzufügt. Denn durch die Energiekrise sind die Weltcup-Veranstalter noch mehr unter Druck geraten. Es wird genau darauf geachtet, wie viel Energie durch die Produktion von Schnee oder auch das Flutlicht, verbraucht wird.

Gut 4000 Kubikmeter Schnee müssen vorhanden sein, um Hang und Auslauf zu belegen. Und diese Massen müssen bald bewegt werden: Um den 20. Januar soll mit der Präparation der Schanze fortgefahren werden. „Dann kommen die Planen wieder runter und der Schnee muss dann von unten nach oben mit der Steilhangwalze verteilt werden“, sagt Rohn. Soll heißen: Die Schneeauflage im Steilhang und danach im Rest des Auslaufs wird wettkampftauglich gemacht.

Schanzenchef Rohn: „Die Anspannung bleibt“

Und zuvor wird auch noch der Anlauf präpariert, also mit Schnee belegt. Zwei, drei Tage werden benötigt, um die Schanze startklar zu haben. „Gut zehn Personen sind dann im Einsatz. Wenn es zeitlich knapp werden sollte, auch Tag und Nacht“, sagt Andy Rohn und fügt an: „Es hängt eben alles vom Wetter ab. Uns würden Temperaturen um die null Grad in die Karten spielen und nachts könnte alles schön durchfrieren, das wäre ideal.“

Für den SC Willingen ist die warme und regnerische Witterung nichts Neues. „Damit muss man rechnen, es geht immer spannend zu und jedes Jahr ist anders. Mit der Zeit wird man zwar etwas ruhiger, aber die Anspannung bleibt trotzdem“, sagt Rohn, der seit 2019 als Schanzenchef im Einsatz ist und zuvor bereits jahrelang Erfahrung als stellvertretender Schanzenchef gesammelt hat. So richtig Schnee und tiefer Winter, gibt Rohn zu, wäre natürlich schöner, aber der wird noch kommen, ist er sich sicher. Auch wenn der Weltcuptross dann vielleicht schon zur nächsten Schanze weitergezogen ist. (Friederike Weiler)

Tickets bis 2. Februar im Vorverkauf

Nach zwei Jahren ohne Zuschauer wird das Weltcup-Stadion endlich wieder voll sein. Weit mehr als 50 000 Zuschauer werden zum Mixed-Weltcup am Freitag sowie zu den Einzel-Weltcups am Samstag und Sonntag erwartet. „Die Resonanz ist gut“, sagt Ticket-Managerin Christine Hensel und fügt an: „Vor allem am Samstag wird’s richtig voll.“
Wer bisher noch keine Eintrittskarten hat, sollte schnell sein: Über den Ticketshop auf der Internetseite des Ski-Clubs kann man Karten ordern: www.weltcup-willingen.de
Außerdem gibt es bis zum 2. Februar die Möglichkeit, direkt zu den Öffnungszeiten der Geschäftsstelle bei Christine Hensel an der Mühlenkopfschanze Karten zu kaufen. Danach sind die Tickets nur noch an der Tageskasse erhältlich. Informationen zur Anreise und Unterkünften sind übrigens auch auf der Seite des Ski-Clubs zu finden. (frg)

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