„Das klappt hier mit am besten“

Willingen - Er war gut gelaunt und locker drauf. Willingen zähle zu seinen Favoriten, verriet Mikka Jukkara. Es dauerte auch nicht lange und er gab am Donnerstag grünes Licht für den Dreifach-Weltcup auf der Mühlenkopfschanze.
Als der Technische Delegierte (TD) aus Finnland am Schanzentisch die Plane lüftete und die eingefräste Spur in Augenschein nahm, da zeigte sich für einen kurzen Moment sogar die Sonne. „Das sieht gut aus“, lobten Jukkara und sein Assistent Marko Mlapar aus Slowenien das für die Eisspur zuständige Team.Bald schneite es wieder kräftig, rund 15 Zentimeter lagen auf der schützenden Plastikfolie. „Kein Problem“, sagte Anlauf-Chef Michael Groß, „das kriegen wir auch in den Griff.“ Mittlerweile zum fünften Mal seit der Belegung schippten er und seine Helfer die Bahn frei.
Der Schneefall soll am Wochenende nachlassen, hoffen sie. Bei den Wettbewerben wird mit einem guten Dutzend Laubbläsern vor jedem Springer der Neuschnee aus der Spur gepustet. „Das klappt hier mit am besten von allen Weltcups“, lobte Jukkara den Einsatz. Deshalb war er nach 2012 als TD auch im vergangenen Jahr im Upland dabei. „Als Zuschauer“, wie er sagt, „und um zu lernen, wie eine perfekte Organisation arbeitet.“
Der 51-Jährige, im Hauptberuf Produktmanager bei einem skandinavischen Lkw-Hersteller, zählt bei Skisprung-Weltcups in seiner Heimatstadt Lahti zum Organisationsteam und ist dort auch Rennleiter. Er ist damit Kollege des Willingers Volkmar Hirsch, der mit ihm die gesamte Mühlenkopfschanze von oben nach unten abging.
Viel los war auf dem Aufsprunghang. Die freiwilligen Helfer hatten alle Hände voll zu tun. „Der viele Neuschnee muss raus“, sagte Jörn Kesper, Chef des Tretkommandos, „aber alles ist machbar.“ Seit drei Jahren ist der von Günther Abel in Skandinavien entdeckte, nachgebaute und immer weiter verbesserte „Schneehobel“ eine große Hilfe an der Schanze.
Der frühere westdeutsche Verbandstrainer und heutige Sportstättenkoordinator in Winterberg hat dafür zusammen mit Dennis Habermann viele Stunden im Steilhang zugebracht. „Zwei Tage und Nächte bis morgens um sechs Uhr, jeweils rund 18 Stunden“, rechnete Abel nach.
Auch gestern schob und zog er an einer Seilwinde hängend immer wieder den Neuschnee nach oben unter den Schanzentisch. Von da wurde er mit dem Radlader abgefahren. Schließlich lag der für die Landung bestens geeignete Kunstschnee wieder frei. Am Abend sollten, falls es der Wind und der Schneefall zuließen, die ersten Vorspringer ins Strycktal segeln.