Leyhe mit deutschem Skisprung-Team auf Platz zwei in Zakopane

Am Freitag konnte Stephan Leyhe nicht springen, am Samstag war er im Gegensatz zu Bischofshofen wieder Teil des deutschen Quartetts im Teamspringen. Zufrieden? Teils.
Zakopane/Willingen. Die deutschen DSV-Adler sind mit Severin Freund, Stephan Leyhe, Markus Eisenbichler und Karl Geiger im letzten Teamwettkampf vor Olympia auf das Podest geflogen und haben vor 9.000 Zuschauern in Zakopane Wiedergutmachung für das schwache Abschneiden in der Vorwoche in Bischofshofen geboten.
„Wir haben die Kurve wieder gekriegt“, freute sich Geiger nach Platz zwei mit 1.034,7 Punkten hinter den an diesem Tag überragenden Slowenen (1.107,7) und vor Japan (1.034,1) und Österreich (1.011,3), das noch die beiden vorangegangenen Mannschaftsbewerbe in Wisla und zu Hause in Bischofshofen für sich entschieden hatte.
Knapp drei Wochen vor dem Start der Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar) glänzte neben Geiger (135,5 und 137,0 m) vor allem Markus Eisenbichler nach 126,0 und der Tagesbestweite von 141,5 m im zweiten Durchgang. Der wieder ins Team gerückte Willinger Stephan Leyhe (129,5+117,0) sowie Severin Freund (121,5+128,5) hatten jeweils einen schwächeren Sprung.
Leyhe erhält Lob vom ZDF-Experte
ZDF-Experte Toni Innauer lobte Leyhe dennoch: „Tadellos. Er ist ein guter Teamspringer.“ Der „Hessen-Adler“ freute sich in Polen „endlich wieder Stimmung und Atmosphäre zu spüren“, befand aber seinen zweiten Sprung „als zu passiv.“ Und Bundestrainer Horngacher bescheinigte „ganz schwierige Bedingungen.“ Auch Severin Freund hatte bei der Landung Pech. Am Ende reichte es aber im Team wie schon in Wisla wieder zu Platz zwei, auch wenn die Slowenen „unglaublich weit weg waren“ (so Innauer). Karl Geiger sprach von einer „sehr guten Teamleistung. Alle haben an einem Strang gezogen.“
Die Gastgeber Polen enttäuschten ohne Kamil Stoch und Dawid Kubacki auf Platz sechs hinter Norwegen. Bei Österreich fehlte weiter Stefan Kraft. Norwegen musste auf Robert Johannson verzichten. Olympiaseiger Andreas Wellinger ist vorsorglich zur medizinischen Untersuchung nach München gefahren, nachdem er am Freitag im Training einen Stich im Knie spürte.
Nach dem Tief am Ende der Tournee in Bischofshofen können und wollen Geiger und Eisenbichler im Einzelwettbewerb am Sonntag, der auch für die Olympia-Nominierung wichtig wird, sowie bei den beiden Heimspielen in Titisee-Neustadt und Willingen wieder angreifen, damit die anderen in ihrem Windschatten ebenfalls wieder Aufwind bekommen. Leyhe hat in Richtung Olympia als Teamplayer sehr gute Chancen und war auch schon zur Einkleidung in München.
An diesem Sonntag geht es in Polen weiter mit der Qualifikation (15 Uhr), die am Freitag wegen zu starken Windes nicht stattgefunden hatte. Zuvor war das Training nach 40 Athleten abgebrochen worden. Um 16 Uhr findet dann das Einzel statt. (be)