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Ticker aus Willingen: Stephan Leyhe beim Heimweltcup Sechster nach einem Sprung

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Von: Gerhard Menkel

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Springer auf der schanze in der Anlaufspur
Der geht weit: Stephan Leyhe auf dem Weg zu seinen 136,5 Meter. © sportfoto@die-schricks.de

Windiger Tag zwei beim Skisprung-Weltcup in Willingen - der erste Weltcup der Frauen endet nach einem Durchgang. Der Weltcup der Männer ebenfalls.

+ + + 17:10 Uhr: Stephan Leyhe rangiert nach dem ersten Durchgang auf Platz sechs - sein bisher bestes Abschneiden in diesem Winter. Und es bleibt dabei: Die Jury hat den Wettbewerb vor dem Finale für beendet erklärt.

Den Sieg holte sich Tournee-Sieger Ryoyu Kobayashi (Japan) nach einem Flug auf 145,0 Meter (115,6). Dahinter lagen die Norweger Halvor Egner Granerud, der vergangenes Jahr beide Einzel in Willingen gewinnen konnte, und Marius Lindvik. Der nicht für Olympia nominierte Severin Freund (Rastbüchl) überraschte als Vierter.

Karl Geiger auf Rang 20 hatte keine Chance auf eine gute Platzierung. hatte Gegenwind am Schanzentischj und schaffte lediglich 120,5 Meter.

+ + + 17.05 Uhr: Die Anlaufgeschwindigkeit ist das große Thema. Leyhe war gar nicht so schnell (87,0 km/h). Andere wie Anze Lanisek (Slowenien) mit 86,4 etwas langsamer und draußen. Aber das Tempo ist nicht alles: Markus Eisenbichler (87,3) schafft es mit Ach und Krach in den zweiten Durchgang, wenn es den geben sollte.

+ + + 16:42 Uhr: Holla, Stephan Leyhe: Der Willinger Lokalheld reiht sich auf Platz zwei hinter Freund ein. 136,5 Meter, sein bisher bester Satz an diesem Wochenende. Er hat den Sprung prima erwischt - er kriegt 30 Windpunkte abgezogen, muss kräftiger Aufwind gewesen sein.,

+ + + 16.25 Uhr: Die ersten 23 Springer sind unten, die großen Weiten sehen wir am Anfang kaum. Vielleicht gut so, der Wind bläst stark und wechselt, meist von vorn, und die Jury hat sich für einen kurzen Anlauf entscheiden, was man an der geringen Gechwindigkeit beim Abheben sieht.

Erst ein Flieger wie Severin Freund zeigt, was möglich ist: 140,0 Meter und die klare Führung für den Ex-Skiflugweltmeister, der so unglücklich die Quali für Olympia verpasst hat. Andreas Wellinger (129,0) reiht sich vorerst auf Platz vier.

„Es ist tatsächlich ziemlich schwer“, sagt Freund zu den Bedingungen. Aber er möge solche Tage ganz gern. Es fällt mir ein bisschen leichter, den Sprung ein bisschen zu reduzieren“, sagte er. Und jeder im Feld wisse, dass an solchen Tagen die Bedingungen dazupassen müssten.

Skispringer vor Scheinwerfern
Bester im Probedurchgang: Ziga Jelar vor Scheinwerfern am Freitagabend. © INA FASSBENDER/AFP

+ + + 15.30 Uhr: Der Probedurchgang der Männer läuft - und zwar recht problemlos. Der Aufwind erlaubt mitunter spektakuläre Weiten, das zeigen die 151 Meter des Norwegers Robin Petersen, der in seinem Team nicht mal zu den Topleuten gehört. Er sprang als einziger aus Gate 10. Danach verkürzte die Jury den Anlauf um gleich vier „luken“

Der Willinger Stephan Leyhe rangierte nach 20 Springern auf Platz axcht, seine Weite: 127,5 Meter. Mal sehen, was gleich im Wettkampf geht. Direkt vor ihm: Markus Eisenbichler und Karl Geiger. Der Slowene Ziga Jelar führt. Die Österreicher lassen die Probe aus wie andere auch. Alle 47 gemeldeten Springer stehen auf der Startliste.

+ + + 14.08 Uhr: Tolles Ende des ersten Durchgangs: Katharina Althaus springt mutig ab und landet nach 126,5 Metern. Der Sieg? Nein Sara Maria Kramer aus Österreich springt zwar kürzer (123,5), bekommt aber weniger Windpunkte abgezogen und holt mit 80,20 Punkten den ersten Platz. 3,10 Zähler hat sie mehr als Althaus. Den dritten Platz belegt Ema Klinec aus Slowenien mit 72,0 Zählern, sie schaffte mit 127 Metern die beste Weite der Konkurrenz.

Skispringerin in der luft
Zweite bei der Weltcup-Premiere: Katharina Althaus musste sich nur Marita Kramer beugen. © Arne Dedert/dpa

Die weiteren Platzierungen der deutschen Springerinnen: Juliane Seyfarth belegt legt Platz 16 mit 100 Meter (27,6 Punkte). 24. werden jeweils Selina Freitag und Pauline Heßler, sie haben 0,0 Punkte auf dem Konto - das geht, wenn mehr Windpunkte abgezogen als Weitenpunkte erreicht wurden. Welches Licht wirft das auf den Weltcup?

+ + + 13.50 Uhr: Gerade geht‘s am Mühlenkopf nicht weiter. Deshalb ein kurzer Ausflug zum FIS.-Cup nach Zakopan und zur Willinger Skispringerin Michelle Göbel:  Sie knackte die Top zehn und belegte beim Sieg der Österreicherin Sophie Schoschag (246,8) den neunten Platz.

Für Olympia Nominierte mit heftigem Sturz in Willingen: Deutsche Skispringerin schlägt schlimm am Boden auf

Den Umständen entsprechend gute Nachricht gibt es von Selina Freitag: Sie habe bei ihrem Sturz Glück im Unglück gehabt und sei wohl mit Schürfwunden davongekommen, erklärte der Pressesprecher des Deutschen Ski-Verbands, Florian Schwarz. Es gebe wohl keine ernstere Verletzungen.

Skispringerin bei Sturz
Bitterer Augenblick: Selina Freitag geht nach der Landung zu Boden. Der Sturz scheint ohne gravierende Folgen zu bleiben. © sportfoto@die-schricks.de

+ + + 13.36: Nur 78,5 Meter für Pauline Heßler aus Lauscha: Die ganze Körpersprache der 23-Jährigen signalisiert: Mir geht‘s nicht gut. Sie litt am Freitag im Training und beim Prolog unter starken Rückenschmerzen.

Doch davon will sie nichts wissen - Pauline Heßler korrigiert uns: „Keine Ahnung, was los ist. Ejgentlich war ich in guter Form. Es nervt mich ziemlich, dass ich die Schanze nicht begriffen habe“, sagt sie im ZDF. Auf die Bedingungen schiebt die geringe Weite nicht: Solche Bedingungen kenne sie.

+ + + 13.19 Uhr: Schock an der Schanze: Selina Freitag, erste Deutsche im Wettbewerb, ist gestürzt. Bei der Landung kreuzten sich ihr Ski und sie knallte mit hohem Tempo auf den Boden. Sie wird kurz im Auslauf versorgt, kann aber Gott sei Dank zu Fuß den Hang verlassen.

Die 20-Jährige ärgert sich über sich selbst. Freitag zählt zum Skisprung-Kader der Frauen für Olympia. Hoffen wir, dass der Start der Auerin bei den Olympischen Spielen nicht durch eine Verletzung verhindert wird. Nach Informationen des ZDF wird sie im Krankenhaus untersucht. Vor dem Abflug nach China nächste Woche wolle man auf Nummer sicher gehen und Freitag auf Schürfwunden untersuchen.

+ + + 13.15 Uhr: Die erste Favoritin ist gelandet. Yuki Ito, die am Freitag mit 154 Meter einen (nicht anerkannten) Schanzenrekord im Training aufgestellt hat, landet bei 123,5 Meter. Gesprungen wird aus Gate 12, der kürzere Anlauf ist mit Bedacht gewählt.

+ + + 13 Uhr: Es bleibt spannend. Die Polin Nicole Konderla hat den Weltcup eröffnet. Die Jury und die verantwortliche Renndirektorin Chiko Yoshida wollen das Springen wenn möglich über die Bühne bringen. Aber: Safety first, niemand soll zu Schaden kommen.

+ + + 12.40 Uhr: Neues von der Jury: Der Premieren-Weltcup der Frauen soll wie geplant um 13 Uhr beginnen. Es herrscht teils starker Aufwind.

+ + + 12.15 Uhr: Der Probedurchgang der Frauen, geplanter Start 12 Uhr, ist abgesagt: Zu viel Wind im Hang, hieß es. Für 12.30 Uhr ist eine Jurysitzung angesetzt, auf der entschieden werden soll, wie es weitergeht. Drücken wir die Daumen.

+ + + 12:00 Uhr: Andreas Wellinger hat sich bei Sky Sport zu seinem positiven Corona-Test geäußert. Der Olympiasieger war in der Vorwoche positiv auf das Coronavirus getestet. Statt beim Weltcup in Titisee-Neustadt noch um das Olympia-Ticket zu springen, musste er sich isolieren. Für die Winterspiele in China (4. bis 20. Februar) wurde er nicht berücksichtigt. In Willingen zählt er zum deutschen Aufgebot.

Wellinger: Es ist deprimierend

„Es ist deprimierend, dass man gerade in der heißen Phase, wo ich gut dabei war, und mich hätte qualifizieren können, die Chance eben nicht kriege“, sagte Wellinger, der 2014 in Sotschi mit der Mannschaft und 2018 in Pyeongchang von der Normalschanze olympisches Gold gewann. Ihm sei nicht bewusst, wo er sich angesteckt haben könnte. Deshalb gebe es keinen Vorwurf an irgendjemanden „und auch nicht an mich selbst“.

Er hoffe, dass seine Teamkollegen in Peking „fit durchkommen, die haben es alle verdient und sind auch gut in Form. Für den Fall der Fälle wäre ich bereit, und dann müssen wir schauen, wie wir es logistisch hinkriegen.“ Es sei nicht einfach, man brauche zwei bis drei Tests im Vorfeld. „Ich hoffe aber, dass es nicht soweit kommt.“ (Quelle: weltcup-willingen.de)

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