Platz sechs: Willingen beflügelt Stephan Leyhe

Der Heimweltcup hat Stephan Leyhe beflügelt. Kurz vor den Olympischen Spielen hat der Springer vom Ski-Club Willingen sein bestes Ergebnis im bisherigen Winter erzielt. Nur ein Deutscher war noch besser.
Willingen - Den Sieg bei dem von äußerst lebhaftem Wind geprägten Weltcup auf der Mühlenkopfschanze holte sich Ryoyu Kobayashi. .Der Japaner, am Vortag noch von Rückenproblemen aus dem Tritt gebracht, feierte mit einem Satz auf 145,0 Meter seinen siebten Saisonsieg vor den Norwegern Halvor Egner Granerud und Marius Lindvik. Nach dem ersten Durchgang brach die Jury den Wettkampf ab.
Stephan Leyhe bejubelte mit Platz sechs nach 136,5 Metern sein bisher bestes Resultat in dieser Saison. „Cool“, sagte der 30jährige, der vor zwei Jahren am Mühlenkopf den bis jetzt einzigen Weltcup-Erfolg der Karriere geschafft hatte.
Leyhe: Sprung gibt Selbstvertrauen
Leyhe wusste, dass er einen günstigen Moment abgepasst hatte. „An einem Tag wie heute kann es so oder so werden. Bei mir ist es recht gut aufgegangen.“, sagte er und resümierte: „Ein guter Sprung bei guten Verhältnissen.“ Als er über die Schanze ging, blies kräftiger Aufwind - mit 30,2 bekam Leyhe die meisten Windpunkte im Feld abgezogen.
Von Rückenwind für die Olympischen Spiele wollte er (noch) nicht sprechen. „Dafür müssen wir den Sprung erst mal noch genau analysieren. Auf den ersten Blick sah er gut aus.“ Und auf jeden Fall gebe er Selbstvertrauen.. Leyhe sprach von einem Windspringen, bei dem zwei Springer auf dem Balken oben durchaus die gleichen Bedingungen haben könnten, am Schanzentisch oder im Flug aber schon völlig unterschiedliche.

Geiger büßt das Gelbe Trikot ein
Karl Geiger erwischte es auf diese Weise. Der bisherige Weltcupführende wurde beim Absprung voll gebremst, sprang nur 120,5 Meter weit und musste sich mit Platz 20 begnügen. Damit verlor er gleichzeitig sein Gelbes Trikot als Weltcup-Primus, das beim Springen an diesem Sonntag (15.15 Uhr, Frauen 10 Uhr) Kobayashi überstreift.
Auch Markus Eisenbichler hatte Pech. Er belegte nach einem ganz schwachen Sprung (118,5 m) sogar nur Rang 30 „Die Jungs haben ihr Bestes gegeben. Und bei diesen Bedingungen bin ich mit den Sprüngen eigentlich ganz zufrieden“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. „Skispringen ist halt draußen, das müssen wir so hinnehmen“, ergänzte er..
Zweiter Lichtblick im DSV-Team war Severin Freund. Der 33-Jährige, der nicht für Olympia nominierte wurde, kam mit 140,0 Meter auf Rang vier und feierte sein mit Abstand bestes Saisonergebnis. „Ich mag solche Tage, da fällt es mir meistens leichter“, sagte Freund, der sich schon mit Platz 14 in der vergangenen Woche in Titisee-Neustadt im Aufwind zeigte. Constantin Schmid und Andreas Wellinger belegten die Ränge elf und zwölf, Pius Paschke wurde 32. (mit dpa)