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Edeka-Filiale reagiert auf Lidl-Provokation: Neuigkeiten nach Account-Sperrung

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Von: Juliane Reyle, Michaela Ebert

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Discounter Lidl provoziert den Konkurrenten Edeka mit seiner Werbung. Ein Inhaber mehrerer Edeka-Filialen äußert sich daraufhin via Facebook – die User eskalieren unter dem Post. Jetzt gibt es Neuigkeiten.

Knapp drei Wochen sind vergangen, seit Edeka Ueltzhöfer aus dem Landkreis Heilbronn den Gegenangriff zur Werbung des Discounter-Riesen Lidl gewagt hat. Steffen Ueltzhöfer, der Geschäftführer der Ueltzhöfer-Filialen, setzte sich nämlich zur Wehr: Den Warenkorbvergleich, den Lidl Anfang Januar als Werbekampagne nutzte, erklärte das Team der Edeka-Filiale für unangebracht.

Lidl hatte online sowie in Tageszeitungen damit geworben, dass der Einkauf in seinen Filialen rund 30 Prozent günstiger sei als bei Edeka und dies bildlich mit zwei mit Obst und Gemüse befüllten Tüten dargestellt. Allerdings habe es sich um von Lidl willkürlich ausgewählte Produkte gehandelt. Den Vergleich willkürlich ausgesuchter Produkte fand Ueltzhöfer nicht aussagekräftig.

Edeka-Statement führt zu Sperrung des Facebook-Accounts

Auf Anfrage von echo24.de erklärte Ueltzhöfer: „Da wird auf einmal eine Differenz im Warenkorb gezeigt, die überhaupt keine Relevanz hat.“ Um die Menschen auf diese unfaire Werbung aufmerksam zu machen, postete Ueltzhöfer sein Statement zu Lidls Provokation auch auf Facebook.

Die Edeka-Filiale Ueltzhöfer in Heilbronn.
Die Edeka-Filiale Ueltzhöfer in Heilbronn: Der Betreiber sorgt für Aufsehen im Netz. © echo24.de

Doch die Kommentare der Facebook-Nutzer eskalierten. Aufgrund der vielen Kommentare deaktivierte Edeka Uelzhöfer die Kommentarspalte seines Beitrags. Doch Facebook sperrte schließlich den ganzen Account. Der Grund für die Sperrung scheinen die Kommentare der User gewesen zu sein, die ihren Unmut über sämtliche andere Dinge in den Kommentaren posteten, anstatt beim Thema zu bleiben.

Freudiger Post auf Facebook: Edeka-Ueltzhöfer wieder online

Am Nachmittag des 23. Januar kommt endlich Erleichterung auf – Edeka Ueltzhöfer postet auf Facebook: „Wir sind wieder online.“ In den Kommentaren zu diesem Post interessieren sich auch die Follower für die Aufhebung der Sperre und fragen: „Mit oder ohne Anwalt?“. Die Reaktion des Betreiber des Accounts ist beruhigend: „Alles entspannt.“

Inhaber mehrerer Edeka-Filialen äußert sich via Facebook zu Lidl-Provokation

Erstmeldung (7. Januar): Die Inflation sorgt für steigende Preise in sämtlichen Supermarktregalen. Kunden müssen tiefer in die Tasche greifen – Discounter sorgen sich um die Konkurrenz. Einige von ihnen setzen daher auf neue, etwas provokantere Methoden, um die Kundschaft bei sich zu behalten. So zum Beispiel auch das Unternehmen Lidl.

Dieses sagt vor kurzem seinem Kontrahenten Edeka den Preiskampf an. In seiner aktuellen Werbekampagne kommt es zum direkten Preisvergleich: Eine Tüte voller Obst und Gemüse koste laut eigenen Angaben bei Lidl rund 30 Prozent weniger, als bei Rivale Edeka. Ein Aufruf zum Wettstreit?

Nach provokanter Lidl-Werbung: Edeka-Team äußert sich zu Preisvergleich

Nicht bei jedem stößt die freche Werbekampagne auf Wohlwollen. Das Team von Edeka Ueltzhöfer aus dem Landkreis Heilbronn zum Beispiel verschafft seiner Empörung via Facebook-Post etwas Luft. Steffen Ueltzhöfer, Inhaber und Geschäftsführer von insgesamt sechs Filialen in der Region, erklärt gegenüber echo24.de: „Die Darstellung ist in der Gänze einfach nicht in Ordnung. Da wird auf einmal eine Differenz im Warenkorb gezeigt, die überhaupt keine Relevanz hat.“

So auch das Statement auf der Internetplattform Facebook. Die Anzeige „verstößt sicherlich nicht gegen das Wettbewerbsrecht, verzerrt jedoch völlig die Realität“, heißt es dort. Doch, was sich aus dem Post entwickelt, damit hatte selbst Ueltzhöfer vermutlich nicht gerechnet.

Nach Facebook-Post: Edeka-Inhaber muss Kommentarspalte deaktivieren – Facebook sperrt die Seite

Der Post geht durch die Decke: unzählige Reaktionen, Kommentare und einer Reichweite von fast drei Millionen Facebook-Usern. „Das war schon ziemlich schräg. Dann haben wir von uns aus die Kommentarspalte deaktiviert, einfach, weil zu viel kommentiert wurde.“ Der Grund für diese Entscheidung: Das meiste von dem, was die User unter dem Post zu ihrem Besten geben, „hatte mit der Sache auch gar nicht mehr viel zu tun. Und das war überhaupt nicht unsere Absicht.“

Doch zu spät – nur kurze Zeit später wird die Edeka-Ueltzhöfer-Seite von Facebook gesperrt. Sämtliche Beiträge sind weder für User, noch für den Inhaber zu erreichen. Und das mit gutem Grund: Einige der User scheinen ihrem angestauten Ärger etwas Luft machen zu wollen.

Inhaber über Facebook-User verärgert: „Diese Diskussion kann man woanders führen“

„Es gab zwar am Anfang die Leute, die es noch verstanden haben – die haben sich dann dazu geäußert – aber es ging dann hin bis zur FFP2-Maskenpflicht in den Läden. Also Dinge, die hatten damit überhaupt nichts mehr zu tun. Deswegen haben wir die Geschichte dann auch einfach beendet. Weil diese Diskussion kann man woanders führen, die muss man nicht zu diesem Thema führen.“

Provokante Preisansage von Lidl: Konkurrent Edeka meldet sich via Facebook zu Wort.
Provokante Ansage von Lidl an Konkurrent Edeka – die Reaktion folgt prompt. © Screenshot der Facebook-Posts von Lidl und Edeka / echo24.de

Im Falle des Lidl-Preiskampfes findet der Edeka-Geschäftsführer übrigens noch: „Lidl ist hier aktiv und macht einen guten Job – und wir machen das genauso. Letztendlich müssen wir das dem Kunden beweisen und nicht irgendwo über Social Media. Mir war es einfach ein Anliegen, die Situation mal klarzustellen. […] Grundsätzlich möchte ich auch aus der Sache selbst aber gar nicht so ein Riesen-Ding machen.“

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