Neuer Discounter in Deutschland – Welchen Mode-Geschäften er Konkurrenz machen könnte

Der polnische Discounter Pepco möchte seine Präsenz auf dem deutschen Markt mit 2000 Filialen ausbauen – Konkurrenz für Primark, Kik und Co?
Kassel – Wenn man an besonders günstige Kleidungsanbieter denkt, kommen vielen bestimmt Anbieter wie Primark, Kik, NKD oder Takko in den Sinn. Alleine Kik ist in Deutschland beispielsweise mit über 2500 Filialen vertreten. Doch die Landschaft der Kleidungs-Discounter wird sich bald ändern. Ein neuer Konkurrent möchte Deutschland erobern, die polnische Mode-Kette Pepco.
In 2022 wurden in Deutschland vier Pepco-Filialen eröffnet, die sich in Chemnitz, Cottbus und zweimal in Berlin befinden. Doch in Zukunft möchte der Discounter das Angebot auf dem deutschen Markt stark ausbauen. Im Nachbarland Österreich gibt es bereits 59 Filialen. Am erfolgreichsten ist die Mode-Kette in Osteuropa – im Ursprungsland Polen gibt es über 1000 Filialen.
Discounter Pepco expandiert auf deutschen Markt: Konkurrenz für Primark, Kik und Co.?
Mit seinem Angebot und der Zielgruppe ähnelt Pepco anderen preiswerten Mode-Ketten, die sich bereits auf dem deutschen Markt etabliert haben wie Primark, Kik, NKD und Takko. Den bekannten Größen möchte Pepco nun den Rang ablaufen. Das Unternehmen gibt als Ziel auf der eigenen Website an, der größte, beste und günstigste Anbieter für Heim- und Familienprodukte in Europa werden zu wollen. Zu den Expansions-Plänen von Pepco gehört auch die Eröffnung von 2000 Filialen in Deutschland, berichtet die Zeitung Welt. Damit wäre die polnische Mode-Kette fast gleichauf mit den bisherigen Anbietern.
Wenn man auf die Geschichte des Unternehmens blickt, kann man das ambitionierte Ziel des Mode-Anbieters womöglich sogar für realistisch halten. Das Unternehmen eröffnete erst 2004 seine erste Filiale und konnte sich innerhalb der letzten 19 Jahre in 16 europäischen Ländern mit insgesamt fast 3000 Filialen etablieren, schreibt Pepco auf der eigenen Website.
Unternehmen | Pepco |
Gründungsland | Polen |
Erste Filiale | 2004 |
Filialen insgesamt | Fast 3000 in Europa |
Mit dieser Strategie will Pepco Deutschland erobern – und macht Primark und Kik Konkurrenz
Der Erfolg des Anbieters beruht auf einer Strategie, die auch auf dem deutschen Markt angewendet wird. Die Säulen des Unternehmens benennt Pepco bei der Geschäftsentwicklung als „Größer-Besser-Einfacher-Billiger“. Um in Deutschland schnell zu wachsen, richtet sich die Mode-Kette auf ihrer Website direkt an Personen, die Interesse daran haben, eine Pepco-Filiale zu eröffnen, zum Beispiel Eigentümer. An potenzielle Standorte stellt das Unternehmen folgende Ansprüche:
- Der Ort braucht mindestens 20.000 Einwohner.
- Die Fläche sollte zwischen 450 und 750m2 betragen.
- Das Geschäft sollte sich in einer belebten Gegend, wie der Innenstadt befinden.
Pepco auf dem deutschen Markt: „Wir sehen in der Hinsicht keinen direkten Wettbewerber“
Während andere Unternehmen angesichts von Krise und Inflation vermehrt auf Online-Shopping setzen und beliebte Modeketten in Deutschland sogar Filialen schließen, sieht Pepco die Situation gelassener. Der Anbieter setze vor allem auf günstige Bekleidung, Haushaltsartikel und Dekoration. „Wir sehen in der Hinsicht keinen direkten Wettbewerber“, so die deutsche Expansionsbeauftragte Manuela Gräber gegenüber der Zeitung Welt.
Mit dem Vorhaben, den deutschen Markt für sich zu gewinnen, steht das Unternehmen nicht alleine da. Auch das skandinavische Unternehmen Oda möchte Deutschland erobern und sorgt für Konkurrenz bei Aldi, Lidl, Rewe und Edeka. Sogar Platzhirsche im Online-Handel wie Amazon und Ebay bekommen Konkurrenz, zum Beispiel vom Schweizer Unternehmen Galaxus, das seinen Service in Deutschland ausbauen möchte. (kiba)