Bad Arolser Feuerwehren wählen zwei Stellvertreter für Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Meyer

Für eine Veranstaltung gäbe es laut Bürgermeister Marko Lambion kein größeres Kompliment als Stühle, die noch hinzugestellt werden müssen. Dieses Kompliment machten die Kameraden der Bad Arolser Feuerwehren ihrem Leitungsteam um Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Meyer während der Jahreshauptversammlung aller Bad Arolser Wehren.
Bad Arolsen-Wetterburg – Nicht zuletzt war der Tagesordnungspunkt Wahlen von besonderem Interesse, hatten doch beide stellvertretenden Stadtbrandinspektoren Sven Eichweber und Artur Berger ihre Ämter niedergelegt, sodass eine Neuwahl in der Führungsspitze anstand.
Jeweils ohne Gegenkandidaten erreichten Michael Pesta mit 75 Ja-Stimmen von 148 Stimmberechtigten und Mario Sek mit 80 Ja-Stimmen von 147 Stimmberechtigten in geheimen Wahlgängen knapp die erforderliche Mehrheit.
Erfahrene Führungskräfte
Der 54-jährige Pesta gehört der Feuerwehr Helsen an. Als Brandschutzfachplaner von Beruf und Hauptbrandmeister im Ehrenamt zeichnet er sich besonders für das Amt des stellvertretenden Stadtbrandinspektors aus.
Der 30-jährige Elektriker Mario Sek aus Mengeringhausen wurde während der Versammlung noch vom Hauptlöschmeister zum Brandmeister befördert.
Unverzichtbare Arbeit der Ehrenamtlichen
Stadtbrandinspektor Meyer begrüßte zur zweiten Jahreshauptversammlung innerhalb von sechs Monaten. Bürgermeister Marko Lambion stellte in seinen Grußworten klar: „Alle Ausrüstung wäre nicht die Hälfte wert ohne die unverzichtbare Arbeit der Ehrenamtlichen. Den Wert können nur diejenigen ermessen, die ihrer Hilfe schon einmal bedurften“.
Kreisbrandinspektor Biederbick wies in seiner Begrüßung auf die Wichtigkeit der Ausbildung hin und gab zu bedenken, dass die Grundlagen teilweise während Corona verloren gegangen seien und aufgefrischt werden müssten.
Arbeitgeber sollten Feuerwehrleute schätzen
Dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Gordon Kalhöfer war es wichtig zu betonen, dass sie alle gemeinsam Arbeitgebern vermitteln müssten, dass sie sich glücklich schätzen können, einen Feuerwehrmann an Bord zu haben.
Cindy Galgon berichtete aus den Kindergruppen von einer Aufbruchstimmung: 36 Mädchen und 39 Jungen seien in fünf Gruppen mit Feuereifer dabei. Ähnliches berichtete Stadtjugendwart Jan Schulze aus seinem Bereich.
163 Ehemalige in der Alters- und Ehrenabteilung
In seinem Bericht über die Spielgemeinschaft Bad Arolsen/ Höringhausen ließ Ehrenstabführer Christian Engelbracht ein Jahr voller Auftritte der 25 aktiven Feuerwehrmusiker Revue passieren.
„Feuerwehr ist mehr als die Summe des Etats der Stadt Bad Arolsen“, stellte der Vorsitzende der Ehren- und Altersabteilung Andreas Scheele fest. Gleichzeitig begrüßte er mit Monika Engelbracht die erste Frau in den Reihen der 163 Männer der Abteilung.
Priorisierung bei Lehrgängen
Michael Pesta sprach für den Katastrophenschutzzug, der im September einen Abmarsch in ein Katastrophengebiet üben werde. Über den aktuellen Stand der Technik berichtete Gerätewart Harald Butterweck, der der Versammlung den neuen hauptamtlichen Gerätewart Sven Cordes vorstellen konnte.
Aus dem Bereich Ausbildung berichtete Artur Berger, dass erstmals Priorisierungen bei Lehrgängen vorgenommen wurden, weil sich zu viele Kameraden beispielsweise für den Grundlehrgang angemeldet haben.
215 Einsätze in der Jahresbilanz
Sven Eichweber hingegen sprach von einem Negativtrend bei den Atemschutzgeräteträgern: 80 Kameraden haben ihre Tauglichkeit nachgewiesen, 66 von ihnen nahmen an einer Unterweisung teil, von 74 Plätzen für die Belastungsprobe wurden nur 43 in Anspruch genommen. Im Endeffekt verfügte die Stadt Bad Arolsen Ende 2022 lediglich über 13 Atemschutzgeräteträger.
Zum Schluss gab Stadtbrandinspektor Meyer seinen Jahresbericht ab. Er ließ ein nicht ganz normales Jahr 2022 Revue passieren, das insgesamt 215 Einsätze für die Kameraden bereithielt. 49 Mal löste ein Fehlalarm einen Einsatz aus, 106 Mal leisteten die Kameraden technische Hilfe, 60 Mal mussten Brände bekämpft werden. (Heike Saure)
