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CRS-Theatergruppe vertrat das Bundesland Hessen in Berlin

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Drei Jahre nach dem Anschlag von Hanau: Eine Theatergruppe der Christian-Rauch-Schule war zu einem bundesweiten Theaterprojekt an das Deutsche Theater in Berlin eingeladen worden.
Drei Jahre nach dem Anschlag von Hanau: Eine Theatergruppe der Christian-Rauch-Schule war zu einem bundesweiten Theaterprojekt an das Deutsche Theater in Berlin eingeladen worden. © Initiative kulturelle Integration / Jule Röhr

Drei Jahre nach dem ausländerfeindlich motivierten Anschlag von Hanau und dem Mord an neun Menschen haben zwölf Schultheatergruppen aus ganz Deutschland mit eigens erarbeiteten Spielszenen versucht, die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten.

Bad Arolsen – Der Grundkurs „Darstellendes Spiel“ der Christian-Rauch-Schule war ausgewählt, das Bundesland Hessen bei dem Theaterprojekt zu vertreten. Zurück aus Berlin schildert die betreuende CRS-Lehrerin Sonja Wahle die Eindrücke ihrer Schüler beim Auftritt in Berlin: „Insgesamt war diese Reise ein organisatorischer und vor allem emotionaler Kraftakt.

Die Schülerinnen und Schüler haben spannende Einblicke in den Betrieb eines professionellen Theaters bekommen, und trotz schwieriger organisatorischer Bedingungen die Konzentration gehalten. Nach ihrem Auftritt sind sie stolz und voller Euphorie von der Bühne gegangen und haben neuen Rückenwind und viel Inspiration für ihr eigenes Projekt mitgenommen.“

„Wir müssen reden“

Die Arolser Schüler vertraten das Bundesland Hessen mit einer selbst erdachten Kurzinszenierung zum Thema „Wir müssen reden…“ über Antisemitismus, Ausländerhass und Fremdenfeindlichkeit.

Dabei wurde der Bogen gespannt von Rosa Parks, die 1955 in Alabama in einem für Weiße reservierten Bus Platz genommen hat, bis zum Anschlag von Hanau, in dessen Verlauf neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen wurden. 

Thema wird weiter bearbeitet

Viele der Szenen der anderen Gruppen hätten auch die Arolser Schüler zum Nachdenken angeregt. Wahle: „Leider gab es nur wenig Raum für Austausch zwischen den Gruppen. Dennoch setzen sich die Schülerinnen und Schüler aktuell im Unterricht mit dem Gesehenen intensiv auseinander.“

Die jungen Darsteller hätten haben sich entschieden, weiter an dem Thema zu arbeiten und ein kleines Stück zu entwickeln, das dann wahrscheinlich Ende des Schuljahres aufgeführt wird.

Ziel bleibt eine eigene Bühne in Arolsen

Unvergessen bleibe den Arolser Schülerinnen auch Schülern auch das Gefühl, beim Wechsel auf der Bühne von den anderen Theatergruppen ein kollegiales „Viel Glück“ gehört zu haben. Das sei sehr motivierend gewesen.

Als besondere Auszeichnung wurde auch das Lob von Kulturstaatsministerin Claudia Roth empfunden, die die Aufführungen aus der ersten Reihe des Theaters verfolgte.

Als Leiterin der Theater-AG hofft Soja Wahle, dass eines Tages ihr Wunsch in Erfüllung geht und die Christian-Rauch-Schule eine eigene Aula mit Bühne für Theateraufführungen bekommen wird. (Elmar Schulten)

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