Ehemalige Landauer Schützenkönige trafen sich zum Silberputzen

Beim Schützenfest muss alles glänzen, vor allem das Schützensilber. Deshalb trafen sich die ehemaligen Könige und Kinderkönige mit ihren Familien zum Silberputzen im Feuerwehrhaus.
Bad Arolsen-Landau – In zwei großen Truhen verwahrt die Schützengesellschaft Landau ihre Schätze aus vier Jahrhunderten. 91 Kleinode und ein großes Königsschild haben die Könige zur Erinnerung an ihre Regentschaft gestiftet. Von den Kinderkönigen sind 41 Kleinode und ein Königsschild erhalten.
Tatsächlich sind nicht alle Stiftungen bis heute überliefert geblieben. Aus der Chronik der Schützengesellschaft geht hervor, dass es immer wieder Notzeiten gab, in denen die Kleinodien im wahrsten Sinne des Wortes versilbert werden mussten, um Bier fürs große Fest zu finanzieren. Diese Zeiten seien nun aber ein für allemal vorbei, erklärte Schützen-Vorsitzender zu Beginn der Putzaktion. Nun gehe es daum das Ererbte in ordnungsgemäßen Zustand an die nächste Generation weiterzugeben.
Luftschwefel lässt Silber anlaufen
Zur fachmännischen Beratung hatten die Schützen den Gold- und Silberschmied Ulf Stracke hinzugebeten, der schon seit vielen Jahren für viele Könige neue kunstvolle Kleinode geschaffen hat. Ihm war es wichtig festzustellen, dass der wahre Wert des Schützensilbers nicht im Edelmetall, sondern in der künstlerischen Arbeit seiner historischen Berufskollegen um im ideellen Wert der Kleinode liege.
Für deren Reinigung hatte Stracke das richtige Mittel und wichtige Tipps parat: „Mit dem Silberputzmittel lässt sich das vom Luftschwefel angelaufene Silber gut reinigen. Von dem Mittel sollte aber nichts auf die Leder- und Samtoberflächen der Kleinod-Tabletts kommen. Deshalb sollten Lappen oder Papier zum Schutz der empfindlichen Oberflächen zwischengeschoben werden. Danach bitte gründlich mit Wasser reinigen, sonst gibt es bald neue Flecken.“
Festspiel auf dem Marktplatz
Mit Zahnbürsten und feinen Tüchern machten sich die ehemaligen und amtierenden Könige und Königinnen dann ans Werk. Beim Polieren kam so manche schöne Erinnerung zurück und es gab viel Grund zum Plaudern. Nach getaner Arbeit gönnten sich die Landauer Schützen Kaffee und selbst gebackenen Kuchen.
So wuchs die Vorfreude auf das Schützenfest, das in diesem Jahr vom 18. bis 21. Mai gefeiert wird. Die meisten Programmpunkte finden auf dem Festgelände statt. Die Darstellung einer mittelalterlichen Rekrutierung und die Aufführung des Heimatstücks vom „Siebringhäuser Zopfritt“ finden jedoch wieder auf dem Marktplatz statt. (Elmar Schulten)