Daher hat jeder seine ganz eigene Vorstellung davon, wie inbrünstig der fahrende Scholar seinen Text sprechen muss, damit die ganze Tragweite der Handlung deutlich wird.
Die markantesten Sätze des in wilhelminischer Zeit entstandenen Heimatstücks haben sich tief in das kollektive Gedächtnis der Mengeringhäuser eingebrannt. Daher ist es eine besondere Herausforderung, diese Tradition in die Gegenwart zu retten. „Schließlich haben sich durch Fernsehen und Netflix die Sehgewohnheiten der jungen Generation völlig geändert“, erinnert Regisseur Benno Hess. „Auch diese Generation wollen wir erreichen.“ – Und dennoch soll möglichst alles so dargestellt werden, wie es das Publikum aus früheren Aufführungen gewöhnt ist“, mahnt Susanne Wirt. Den Drahtseilakt werden die Festpieler gemeinsam meistern. (Elmar Schulten)