Empfänger unbekannt - Statt-Theater lädt zur Premiere in den Theaterladen

„Empfänger unbekannt“ lautet der Titel der szenischen Lesung von Kressmann Taylor, die das Statt-Theater am Samstagabend ab 19.30 Uhr erstmals halten wird.
18 Briefe und ein Telegramm stehen exemplarisch für die Entfremdung von Juden und Nicht-Juden in den Jahren vor und während des Zweiten Weltkrieges.
Inszeniert von Susanne Wirtz, hat es das Statt-Theater gewagt, auch solche Produktionen zu spielen, bei denen nicht gelacht wird, sondern der Gesellschaft ein Spiegel vorgehalten wird.
Freunde entfremden sich
Eigentlich sind sich die beiden Empfänger, der Amerikaner Max Eisenstein (gelesen von Frank Weymann) und der Deutsche Martin Schulse (gelesen von Dr. Norbert Wirtz), sehr wohl bekannt, betreiben sie doch bis 1932 eine gemeinsame Kunstgalerie in San Francisco.
Doch Schulse kehrt in die Zeit der Machtübernahme der Nationalsozialisten nach Deutschland zurück und beide entfremden sich bis zum Ende ihres Briefwechsels in 1934 immer mehr.
Berührender Schriftwechsel
„Das ist beklemmend und ergreifend“, resümiert Dr. Norbert Wirtz, der die Briefe des Martin Schulse liest, der sich zu jemandem entwickele, der antisemitische Parolen übernimmt und diese seinem jüdischen Geschäftspartner gegenüber gar artikuliert.
Mit diesem auf einem Roman basierenden Schriftwechsel möchten die Verantwortlichen des Amateurtheaters aus Mengeringhausen an die deutschen Verbrechen während der NS-Zeit erinnern und ein Zeichen für die heutige Zeit setzen.
Ticketverkauf hat begonnen
Das minimalistische Bühnenbild trägt dabei ebenso zur angemessenen Atmosphäre bei wie das Gitarrenspiel von Henri Senft, der die Lesung musikalisch begleitet.
Aufführungstermine im Theaterladen sind der 25. Februar, der 3., 4., 10. und 11. März jeweils um 19.30 Uhr. Karten können per QR-Code auf den Plakaten bestellt werden oder mittwochs von 18 bis 19 Uhr im Theaterladen, Ritterort 1, erworben werden. Der Eintritt beträgt 15 Euro, Kinder unter 16 Jahren und Schwerbehinderte zahlen die Hälfte. (Heike Saure)