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Vor 20 Jahren Christian Daniel Rauch-Museum im Marstall Bad Arolsen eröffnet

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Von: Armin Haß

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Wie eine Schlafende hat Christian Daniel Rauch die verstorbene Königin Luise von Preußen in seinem berühmten Grabmal dargestellt. Auf dem Bild von 2002 mit Dr. Bernhard Maaz, Kustos der Alten Nationalgalerie, einem der Staatlichen Museen zu Berlin, der an dem Konzept des Museums mitwirkte.
Wie eine Schlafende hat Christian Daniel Rauch die verstorbene Königin Luise von Preußen in seinem berühmten Grabmal dargestellt. Auf dem Bild von 2002 mit Dr. Bernhard Maaz, Kustos der Alten Nationalgalerie, einem der Staatlichen Museen zu Berlin, der an dem Konzept des Museums mitwirkte. © Elmar Schulten

Bad Arolsen – Das 20-jährige Bestehen des Christian Daniel Rauch-Museums im Bad Arolser Marstall wird am 5. Mai mit einem Festakt begangen. Damit verbunden ist ein zweitägiges Kolloquium zum Thema „Skulptur: Auf dem Weg in die Gründerzeit“.

Dem großen Sohn der Stadt Bad Arolsen, Christian Daniel Rauch (1777 - 1857) , ist das im Oktober 2002 im ehemaligen fürstlichen Marstall eröffnete Museum gewidmet.

Geburtshaus und Museum

Neben dem Geburtshaus in der nach ihm benannten Rauchstraße befindet sich seither auch in seiner Heimat eine bedeutende Stätte, in der ein großer Teil seiner Werke gezeigt wird. Das Museum ist eine einzigartigen Skulpturensammlung des klassizistischen Bildhauers und seiner europäischen Zeitgenossen.

Das Christian Daniel Rauch-Museum ist eine Kooperation des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz veranstaltet vom Museum Bad Arolsen in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Museen zu Berlin, Nationalgalerie.

Das wurde investiert

Der Marstall wurde von Fürst Carl durch Baumeister Franz Friedrich Rothweil von 1749 bis 1758 erbaut. 20 Monate hat die 2001 begonnene Umgestaltung vom Pferdestall zum Museum gedauert. Der rund 1,5 Millionen Euro teure Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes erfolgte unter der Regie des Architekturbüros Müntinga und des Produktdesigners Jens Freitag aus Kassel.

Der mit Kieseln gepflasterte Fußboden und die in Sandstein gehauenen Einstellplätze und Futtertröge für die Pferde blieben erhalten und sind Teil eines modernen, lichtdurchfluteten Präsentationsraumes, in dem klassizistische Skulpturen als Dauerleihgaben ihren Platz bekommen haben. Einen künstlerischen und kunsthistorischen Spannungsbogen bezieht das Museum durch sogenannte Interventionen mit Werken von heutigen Künstlern. Im künstlerischen Dialog mit den klassizistischen Skulpturen kommen Ironie und Humor mit zum Ausdruck .

Werke Rauchs im Mittelpunkt

Der Schwerpunkt liegt auf Werken Rauchs, der als ein Hauptmeister des deutschen Klassizismus geschätzt wird. Durch das Reiterstandbild Friedrichs des Großen Unter den Linden in Berlin und durch seine Darstellung der Königin Luise von Preußen - darunter der Sarkophag in Charlottenburg - ist der Künstler für die Allgemeinheit präsent.

Rauchs europäische Künstlerkollegen, aber auch seine eigenen Schüler bildeten ein Netzwerk, in dem reger Austausch über neue Techniken und Ideen herrschte. Das lässt auch die Präsentation im Marstall erahnen. Die Gegenüberstellung ähnlicher Werke befreundeter Künstler macht das Schaffen der Künstler vergleichbar. Die Werke machen die Entwicklung der deutschen und internationalen Skulptur im 19. Jahrhundert deutlich.

Das Konzept

Prof. Dr. Bernhard Maaz, Generaldirektor Bayerische Staatsgemäldesammlungen München, war als Kustos der Alten Nationalgalerie, einem der Staatlichen Museen zu Berlin, zuständig für die Konzeption der Ausstellung im Marstall und hat zusammen mit der Bad Arolser Museumsleiterin Dr. Birgit Kümmel das umfangreiche und reich bebilderte Katalogbuch verfasst. Maaz wird im Mai die Moderation des Kolloquiums übernehmen. (Armin Haß )

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