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Kirchspiel Külte/Schmillinghausen wird aufgeteilt

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Die Dorfkirche von Schmillinghausen.
Die Barockkirche von Schmillinghausen war einst die Heimat der Pfarrerstochter und späteren Buchautorin Christine Brückner. Inzwischen hat das Dorf seit Jahren keinen eigenen Pfarrer mehr. © WLZ-Archiv

Die Mitglieder des evangelischen Kirchspiels Külte/Schmillinghausen sollen nach langer Vakanz wieder eine feste Zugehörigkeit haben.

Külte/Schmillinghausen - „Zweieinhalb Jahre ist die Pfarrstelle im Kirchspiel vakant, da entsteht natürlich eine Unzufriedenheit, der wir begegnen müssen“, sagt Dekanin Eva Brinke-Kriebel. In Gemeindeversammlungen in Neu-Berich und in Schmillinghausen wurde über Hintergründe informiert.

Die Pfarrstelle sei bereits mehrfach ausgeschrieben worden, aber bislang ohne Erfolg. „Wir spüren bei uns leider genau die gleiche Entwicklung, wie in vielen Bereichen der Wirtschaft“, erklärt Dekanin Eva Brinke-Kriebel: „Fachkräftemangel, unbesetzte Stellen in der Pflege und in den Krankenhäusern und leider auch fehlende junge Pfarrerinnen und Pfarrer.“

Kommunale Grenzen könnten auch Kirchengrenzen werden

Im Kirchspiel Külte/Schmillinghausen sollen daher nun Strukturen geschaffen werden, die auf Dauer bestehen bleiben können. Dazu muss die Frage klärt werden, wo die Christinnen und Christen der Gemeinden Neu-Berich, Külte, Schmillinghausen mit Hörle und Herbsen künftig ein neues Zuhause finden und wohin sie sich zugehörig fühlen.

In Gemeindeversammlungen in Schmillinghausen und Neu-Berich wurden dazu die ersten Meinungen aufgenommen. Die Kirchenvorstände aus Külte und Herbsen hatten sich bereits vor Wochen dafür ausgesprochen, in eine Kirchspielstruktur mit der Kirchengemeinde Volkmarsen zu wechseln, und auch Hörle fühlt sich der Kugelsburg-Stadt zugehörig. „Das macht Sinn, denn so ist auch die kommunale Gliederung“, stellt die Dekanin fest. „Die Pfarrstelle Volkmarsen bräuchte dann aber noch Unterstützung“.

Nachbar-Pfarrerinnen müssen einspringen

Doch wohin zieht es die Neu-Bericher und die Schmillinghäuser Gemeindemitglieder? Im Sommer 2020 verließ Pfarrerin Anne-Rieke Palmié nach siebeneinhalb Jahren das Kirchspiel. Seither wurden die Gemeinden zunächst von Pfarrerin Britta Holk und zur Zeit von Pfarrerin Birgit Basteck in der Geschäftsführung vertreten. Bei den Amtshandlungen sprangen alle je nach Bedarf Pfarrerinnen im Raum Volkmarsen-Diemelstadt und Bad Arolsen ein, was eine deutliche Mehrbelastung für alle bedeutete und keine Lösung auf Dauer darstellt.

Wir wollen von ihnen hören, wie sie sich die Zukunft vorstellen und welche Sozialraumbezüge sie haben“, sagte Dekanin Eva Brinke-Kriebel zu Beginn der Versammlung in Neu-Berich, die von acht Gemeindegliedern besucht wurde. Entscheiden muss in Berich jedoch letztlich der Kirchenkreisvorstand, da es hier zurzeit keinen entscheidungsfähigen Kirchenvorstand gibt.

Neu-Berich will nicht wieder fünftes Rad am Wagen sein

Den Änderungen im Pfarrstellenplan müssen dann die Kreissynodalen zustimmen, und das möglichst in der Versammlung Ende März. Angedacht ist, die freiwerdenden Stellenanteile anteilsmäßig den neugeordneten Gemeinden zuzuschreiben.

Eines ist den Neu-Berichern bei der Entscheidungsfindung aber besonders wichtig: „Wir wollen nicht wieder das fünfte Rad am Wagen sein. Je größer die Pfarrbezirke werden, umso schwieriger werde es für die einzelnen Gemeinden, gerade auch in der seelsorgerischen Arbeit“, betonte ein engagiertes Mitglied.

Feste Ansprechpartner für Seelsorge wichtig

Bedenken, für die Dekanin großes Verständnis hat. Sie betont aber auch klar: „Wir müssen uns der neuen Realität stellen. Gemeinden müssen stärker zusammenwachsen, ihre Mitglieder müssen beweglicher werden“.

Sie fügt hinzu, dass das Gemeindeleben von den Menschen vor Ort geprägt werde, dass dies auch Voraussetzung für ein gutes Miteinander sei. „Und gerade, was die seelsorgerische Seite anbelangt – genau deshalb möchten wir für die Gemeinden wieder feste Ansprechpartner haben.“

Dekanin kann nur Empfehlung aussprechen

Mengeringhausen, Külte, Bad Arolsen oder Wetterburg – so ganz klar ist den Neu-Berichern ihre künftige Zugehörigkeit noch nicht. Die größte Verbundenheit sehen einige der wenigen Anwesenden allerdings mit Külte.

Die Tendenz der Schmillinghäuser Gemeindemitglieder geht eher Richtung Bad Arolsen. „Ich würde es begrüßen, wenn wir uns an den kommunalen Zugehörigkeiten orientieren, kann aber nur Empfehlungen aussprechen.

Zukunftsfähige Lösung ist das Ziel

Die Entscheidungen treffen die Kirchenvorstände“, sagt die Dekanin, „allerdings müssen auch die Kirchenvorstände der aufnehmenden Kirchengemeinden mitgenommen werden und die Pfarrstellen müssen eine handhabbare Größe haben.“ Am Ende werde bestimmt eine gute und zukunftsfähige Lösung gefunden.

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