1. WLZ
  2. Waldeck
  3. Bad Arolsen

Mengeringhäuser verschieben ihr Freischießen auf 2024

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Elmar Schulten

Kommentare

Eiserner Ritter im Festzug durch die Fachwerkstadt Mengeringhausen.
Graf Heinrich der Eiserne ist die Symbolfigur des Mengeringhäuser Freischießen, hier verkörpert von Markus Köhler. © Elmar Schulten

In einer weiteren historischen Entscheidung hat der Gesamtvorstand der St. Sebastiani Schützengesellschaft am Freitagabend (25. März) den Termin für das nächste Freischießen auf das Jahr 2024 verschoben.

Bad Arolsen-Mengeringhausen - Coronabedingt musste bereits im Jahr 2020 das eigentlich für 2021 geplante Heimatfest um ein Jahr verschoben werden. Nun also die zweite Verschiebung, diesmal sogar um weitere zwei Jahre.

Der Vorsitzende der Schützengesellschaft, Wilhelm Müller, und Schriftführer Alfred Theune erläuterten am Sonnabend im Gespräch mit der WLZ die Gründe für die Entscheidung, die dem Mengeringhäuser Schützen nicht leicht gefallen ist.

Proben für das Festspiel waren nicht möglich

In einem Wort zusammengefasst, dreht sich natürlich wieder alles um Corona. Die aktuellen Inzidenzwerte und die damit verbundenen Unsicherheiten seien einfach zu groß, um guten Gewissens mit den Festvorbereitungen für Mitte Juni fortzufahren. Aber auch der Krieg in der Ukraine verdirbt den Mengeringhäusern die Feierlaune.

Zu den drei wichtigen Säulen des Freischießens gehörten satzungsgemäß die Festzüge, das Grafengericht und das Festspiel, erinnerte Alfred Theune. Aber ausgerechnet das für alle Mengeringhäuser so bedeutungsvolle Festspiel „Treue um Treue“ hätte in diesem Jahr unmöglich aufgeführt werden können, weil die Festspieler bisher keine Möglichkeit gehabt hätten, adäquat zu proben. Die amtlichen Hygieneregeln in der Pandemie hätten nämlich die sonst übliche Probenarbeit unmöglich gemacht. Ein Freischießen ohne Festspiel aber sei kein richtiges Freischießen.

Freischießensgeist konnte sich nicht entwickeln

Aber auch die vielen anderen sonst üblichen Vorbereitungen für das große Heimatfest hätten bislang nicht stattfinden können. Erst bei den vielen kleinen und großen Zusammenkünften reife in normalen Freischießensjahren der so viel beschworene Freischießensgeist, ohne den das Fest nicht gelingen könne.

Schließlich habe man sich auch mit den Musikkapellen ausgetauscht und erfahren müssen, dass auch andere wichtige Programmpunkte wie der Große Zapfenstreich bislang nicht hätten geprobt werden können. So eine Aufführung sei nicht einfach zu improvisieren, sondern müsse im Zusammenspiel vieler Beteiligter einstudiert werden müssen. 

Sorge wegen Ansteckungsgefahr in vollen Sälen

Außerdem habe der Gesamtvorstand mit all den Hauptleuten der Festzuggruppen auch Rücksicht auf die Befindlichkeiten der vielen Mitglieder und Gäste genommen, die angesichts hoher Inzidenzen nicht in vollen Festzelten feiern wollten. Auch die schrecklichen Kriegsereignisse in der Ukraine und das Mitgefühl für die Kriegsopfer seien geeignet, die Freude am Feiern nachhaltig zu trüben. All diese Widrigkeiten hätten am Ende auch Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit des großen Festes. Auch hier stehe der Vorstand in der Verantwortung.

Ein Ausweichen auf das Jahr 2023 sei nach reiflicher Überlegung verworfen worden, weil dann nahtlos hätte weiter geplant werden müsse. Vor allem die Festspieler müssten dann quasi sofort loslegen, was aber aufgrund der Inzidenzen nicht möglich sei. 

Zwei Ausweichtermine sehen im Raum

Als mögliche Festtermine für das Jahr 2024 stehen nun die Zeiträume vom 19. bis 24. Juni und vom 3. bis 8. Juli im Raum. Vor einer endgültigen Entscheidung müssen noch eine Reihe von Details abgestimmt werden, so Vorsitzender Müller. Mit dieser einstimmigen Entscheidung sei der Druck von den Festvorbereitungen genommen worden. Nun sei wieder Zeit für alle Beteiligten, sich zu sammeln und neue Kraft für 2024 zu schöpfen.

Als kleiner Ausgleich für das ausgefallene Heimatfest soll nun eine kleine Feier im kleinen Kreis und unter freiem Himmel am 18. Juni 2022 ausgerichtet werden. (Elmar Schulten)

Auch interessant

Kommentare