Mühlhäuserin berichtet von Reise nach Nepal

Die Eine-Welt-Gruppe Bad Arolsen lädt am Donnerstag, 4. Mai, um 19 Uhr in die Mühle am Mühlhäuser Hammer zu einem Vortrag über die faszinierende Welt Nepals und die Herstellung von handgeschöpften Loktapapier ein.
Twistetal-Mühlhausen - Nepal zählt zu den ärmsten Ländern der Erde, in dem die Menschen unter der Coronapandemie sehr gelitten haben. Da die Wirtschaft Nepals stark von dem Tourismus westlicher Länder abhängig ist, haben viele Menschen, die in diesem Bereich tätig waren, in der Corona-Zeit ihre Arbeitsplätze verloren und mussten sich umorientieren, um ihre Familie weiterhin versorgen zu können.
Susanne Weigandt aus Mühlhausen hat Nepal zweimal besucht und war von dem majestätischen Himlayagebirge, der Kultur und dem Leben der Nepalesen beeindrukt.
Erlös geht nach Nepal
Bei ihrem zweiten Besuch traf sich die Mühlhäuserin traf sich mit Dakman, ihrem Bergführer der ersten Reise, der seinen Job aufgrund des ausbleibenden Tourismus verloren hatte und nun in seinem Dorf handgeschöpftes Loktapapier herstellt. Susanne Weigandt nahm einige Bögen dieses Papiers mit nach Deutschland und verwendete sie für die Herstellung von Grußkarten.
Die Nachfrage nach dem einzigartigen Papierprodukten stieg und schließlich gründete sie das Kleinunternehmen „Himalaya Paper Dreams“. In einigen Läden in Bad Arolsen und Korbach kann man Karten, Notizbücher und Papier kaufen. Der Gewinn geht zu 100 Prozent nach Nepal und kommt dort direkt der kleinen Existenzgründung in Maneda zu Gute.
Seit ewigen Zeiten für Mantras genutzt
Da die Loktabäume, aus dessen Rinde das Papier gemacht wird, nicht gefällt werden, hat es den großen Vorteil der Nachhaltigkeit. Auch den Charme der Spiritualität bringt dieses Handgeschöpfte Papier mit, denn die Nepalesinnen glauben es sei so rein, dass es Seelen reinigen kann. Tatsächlich wird nur Rinde, Quellwasser aus den Bergen, Nuri (ein natürlicher Kleister), Sonne des Himalaya und traditionelles Wissen für die Herstellung verwendet.
Es wird an ihren heiligen Stätten gebraucht, um die Öllampen zu entzünden und die Mönche schreiben seit tausenden von Jahren ihre heiligen Schriften und Mantras darauf. Heute noch wird es für offizielle Dokumente verwendet.
Weitere Ideen zur kreativen Gestaltung
Durch den direkten Kontakt zwischen Susanne Weigandt und dem Familienunternehmen von Dakman, sowie den wiederholten Reisen nach Nepal, wurden bereits Ideen entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Es werden bereits erfolgreich verschiedene Dicken und Formen des handgeschöpften Loktapapiers produziert, das für zahlreiche Drucktechniken gute Verwendung findet.
„Es ist eine wundervolle Arbeit und ich bin dankbar für die Zeit, die ich dort im Dorf verbringen darf. Arbeite ich mit dem Papier zu Hause in Deutschland, ist es mir als halte ich ein Stück Himalaya in meinen Händen.“ red/es