Spenden aus Bad Arolsen für Flüchtlingslager bei Calais ausgeliefert

Warme Kleidung, Zelte und Schlafsäcke wurden von Bad Arolsen zu Flüchtlingslagern bei Calais ausgeliefert.
Bad Arolsen – Zum Schutz gegen Niederschläge und Kälte wurden am evangelischen Pfarrhaus Bad Arolsen warme Kleidung, Schlafsäcke und Zelte für den sogenannten Dschungel von Calais gesammelt. Dort leben Flüchtlinge in illegalen Lagern, um irgendwann nach England weiterreisen zu können.
Schlimme Zustände
Klaus Tschierschky übernahm am Wochenende endlich die Fuhre und brachte die schätzungsweise vier Tonnen Kleidung und Ausrüstung zusammen mit seinem Mitstreiter Jens Nasemann mithilfe eines Transporters und eines zweiachsigen Anhängers in die Normandie.
Tausende versuchen von dort über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. Dabei kam es immer wieder zu Schiffbrüchen und starben Menschen. Die Zustände in den wilden Lagern bei Calais werden von Hilfsorganisationen als unerträglich bezeichnet.
Hilfe zum Überleben
In Frankreich werden die notdürftig zusammengebauten Camps allenfalls geduldet. Offiziell sind sie unerwünscht. In dieser Situation versuchen verschiedene Organisationen den Flüchtlingen und ihren Familien durch Spenden beim Überleben zu helfen. So gelangten Jacken, Socken, Schuhe und Zelte am Wochenende nach Calais.
Eigentlich war die Fahrt schon für den 17. Dezember geplant, doch fiel der Fahrer krankheitsbedingt aus. Da kam dann Tschierschky ins Spiel. Er sammelt seit ein paar Jahren für improvisierte Flüchtlingscamps in Griechenland, etwa auf der Insel Samos, und andernorts in Südosteuropa.
Kirchengemeinden packen es an
Zusammen mit Jens Nasemann aus Vöhl beliefert er den Verein „Wir packen"s an“ in Bad Freienwalde, über den die Lager die Spenden zugestellt bekommen.
In Bad Arolsen hat die syrisch-aramäische Hilfsorganisatuon um den Diakon Georg König zusammen mit der evangelischen und der katholischen Gemeinden Ende vorigen Jahres zu Spenden für die Flüchtlinge in Nordfrankreich aufgerufen.
Versorgung in England
Am Bernhard-von-Haller-Haus wurden die Sachspenden angenommen, später sortiert und für den Transport verpackt. Elvira Götte, Sozialpädagogin in Rente und Sekretärin von König, berichtet von Sommersachen, die wiederum für Bedürftige in Osteuropa ausgeliefert werden sollen, und von offensichtlich nicht mehr zu verwendenden Textilien und Schuhen - diese für den Müll bestimmten Dinge machen aber nur einen kleinen Teil der angelieferten Dinge aus.
Georg König berichtet von eigenen Fahrten nach Dover in England, wo sich die orientalischen Bruderkirchen um die Versorgung der über den Kanal nach Großbritannien gelangten Flüchtlinge kümmerten. Die Situation in den Lagern im Raum Calais sei menschenunwürdig und bei den niedrigen Temperaturen lebensbedrohlich. Deswegen sei Hilfe nötig. (Armin Haß)