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Nach Schließung in Mengeringhausen Umfragen zum Thema Schlachthof

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Von: Armin Haß

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Ihres Fleisches wegen gezüchtet: Limousine-Rinder bei einer Tierschau in Rhoden.
Ihres Fleisches wegen gezüchtet: Limousine-Rinder bei einer Tierschau in Rhoden. © Armin Haß

Die Bemühungen des Kreisausschusses für eine neue Schlachtstätte in Waldeck-Frankenberg treten in eine weitere Phase: Bis zum 15. Mai erwartet Erster Kreisbeigegeordneter Karl-Friedrich Frese die Umfragebögen von Betrieben aus Landwirtschaft und Fleischverarbeitung zurück.

Arolsen-Mengeringhausen – In diesem Zusammenhang bittet der stellvertretende Landrat darum, dass noch nicht ausgefüllte Antwortbögen bearbeitet und dann an die Adresse geschickt werden. Angeschrieben seien die Betriebe ab einem Viehbestand von fünf Schweinen, Rindern oder Ziegen und Schafen.

Sie wurden befragt

Hierbei seien die Daten der Tierseuchenkasse eine Basis gewesen. Ferner wurden in Kooperation mit der Handwerkskammer die fleischverarbeitenden Betriebe angeschrieben. Soweit bekannt, wurden auch aus den angrenzenden Regionen Betriebsinhaber abgeschrieben. Sollte ein Betrieb nicht erfasst worden sein, kann sich der Inhaber beim Landkreis melden.

Der Landkreis hat eine Studie zum Bedarf und den Chancen einer Schlachtstätte im Landkreis in Auftrag gegeben und dazu die Umfrage gestartet. Die damit verbundenen Themen Tierwohl und -schutz und regionale Wertschöpfung stehen laut Frese in praktisch allen Wahlprogrammen der politischen Parteien drin, sodass auch mit Finanzierungsmöglichkeiten der öffentlichen Hand gerechnet werden könnte.

Das ist geschehen

Die Landwirtschaftliche Vieh- und Fleischvermarktung (LVF) hat bekanntlich ihren Schlachthof in Mengeringhausen geschlossen, weil der Sanierungsaufwand von vier Millionen Euro als zu hoch angesehen wird und die Wirtschaftlichkeit gefährdet hätte. Das war der Tenor der Genossenschaftsversammlung im vergangenen Jahr zu diesem Thema. Danach hat sich der Landkreis eingeschaltet.

Erster Kreisbeigeordneter Frese lud Landwirte, Metzger und andere Akteure zu Gesprächen über die Schaffung eine neuen Schlachtbetriebs ein. Der Kreis übernimmt dabei nur die Rolle eines Vermittlers, über den eine Ko-Finanzierung möglich wäre.Die ermöglicht nun die Studie. Landwirte werden zu Größe, Form und Struktur des Betriebs, zum Viehbestand und der bisherigen Vermarktung oder Eigenschlachtung befragt.

Fragen an Betriebe

Schließlich werden sie auch, wie die Metzgereien, befragt, ob sie an dem Aufbau einer regionalen Wertschöpfungskette interessiert wären. Gefragt wird auch nach der Akzeptanz von mobilen Weideschlachtanlagen oder hofnahen Schlachtplätzen. Die fleischverarbeitenden Betriebe werden nach einer möglichen Beteiligung befragt. Alle Betriebe werden auch nach einer LVF-Mitgliedschaft gefragt und danach, was ihnen nun nach dem Ende der Schlachtstätte fehle und was sie sich wünschen und vorschlagen für die weitere Entwicklung.

Die Daten werden anonymisiert verarbeitet und fließen in die vom Kreis veranlasste Studie ein. Ziel ist es, möglichst eine regionale Fleischverarbeitung im Verbund mit den heimischen Viehzüchtern, ob konventionell oder im Bio-Bereich, sicherzustellen. (Armin Haß)

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