Bürgermeister Volker Becker benannte im Parlament fünf Punkte.
Außerdem seien im Entwicklungskonzeptes für die Dorfentwicklung Anregungen aus der Bevölkerung aufgenommen worden, das Gemeinschaftshaus zu verbessern, sagte Becker. Die Steuerungsgruppe zur Dorfentwicklung habe schon im Oktober 2022 einstimmig gefordert, dringend einen Förderantrag zu stellen.
Vorrang habe der Brandschutz, betonte Möller. Durch nicht genehmigte Umbauten seien die Fluchtwege abhanden gekommen. Aus der jetzigen Treppe soll daher ein mit Brandschutztüren gesichertes Treppenhaus mit Entrauchung werden. Ein zweiter Rettungsweg soll über eine angebaute Stahltreppe aus dem Saal führen.
Durch die Neuordnung der Archive verringerten sich Brandlasten – und die Probleme der Statik entfielen. Auch die Erneuerung der Elektrik verringert Brandgefahren.
Zweiter Punkt sei die Barrierefreiheit. Die drei Flügel des Gebäudes hätten alle eine unterschiedliche Höhe, erklärte Möller. Wo derzeit das Büro mit der Pforte ist, wird ein Aufzug eingebaut.
Nächster Punkt sei die Wärmedämmung – gerade unterm Dach und bei der Einfassung der Fenster. Die charakteristischen Platten aus Muschelkalk an der Erdgeschoss-Arkade sollten erhalten bleiben, betonte Möller, gedämmt werde da von innen.
Im Erdgeschoss wird im Trakt des Dorfgemeinschaftshauses unterhalb des Saales eine behindertengerechte öffentliche Toilette eingebaut. Dahinter wird ein Abstellplatz für Fahrräder geschaffen, für E-Bikes sind Ladestationen vorgesehen.
Die Gemeindepflegerin erhält ein eigenes Büro mit einem Zugang von der Arkade aus. Das Einwohnermeldeamt mit starkem Publikumsverkehr wird an den Eingang verlegt und offener und freundlicher gestaltet.
Der Eingang wird um einen energiesparenden Windfang nach vorn verlagert und mit einer neuen Anmeldung versehen. Das Dach dieses Büros ließe sich als 24 Quadratmeter große Terrasse nutzen.
Auf der Grundlage einer Vorplanung und eines neuen Brandschutzkonzeptes von Ulf Möller hat das Kreisbauamt bereits eine Baugenehmigung erteilt. Sie ist die Voraussetzung, um Fördergelder beantragen zu dürfen.
Die Kosten von rund 1,79 Millionen Euro will die Gemeinde über die Dorfentwicklung mitfinanzieren. Der Förderantrag müsse bis zum 1. April gestellt werden, wenn möglich früher, sagte Dr. Stefanie Koch vom Büro Bioline. Welche Förderquote Diemelsee in diesem Jahr erhalte, werde erst Ende März mitgeteilt. Bisher waren es 60 Prozent. Wann die Gemeinde mit ihrem Projekt zum Zuge komme, sei noch offen.
Eigentlich wollte der Gemeindevorstand den Förderantrag bereits im vorigen Oktober auf den Weg bringen – und die wegen der Corona-Krise auf 75 Prozent erhöhte Förderquote nutzen. Doch eine bereits angesetzte Sondersitzung des Parlaments wurde wieder abgesagt: Einige Gemeindevertreter wollten erst einen „Workshop“.
FWG-Fraktionschef Horst Wilke bemängelte, die Gemeinde habe viel Geld verschenkt, weil sie den Förderantrag 2022 nicht gestellt habe. Da hätte es die Corona-Zulage von 15 Prozent noch gegeben, bestätigte Koch.