Mini-Konzertreihe zum Jubiläum der Kirche in Wrexen

Vor 175 Jahren wurde die Kirche zu Wrexen eingeweiht. Das Gotteshaus bietet ab Freitag Raum für eine Reihe von Konzerten und am 25. September für einen Festgottesdienst.
Diemelstadt-Wrexen – Für die Gesamtgemeinde Diemelstadt findet um 10.30 Uhr der Festgottesdienst am kommenden Sonntag in Wrexen statt. Anschließend ist ein gemütliches Beisammensein geplant.
Konzertreihe im Herbst
Der aus Anlass des Jubiläums initiierte Konzertherbst unter der Leitung von Peter Ernst beginnt am Freitag, 23. September, um 19 Uhr mit „Klezmers Techter“ und ihrer Jiddischen Musik. Das Ensemble gastierte bereits als Duo in Wrexen.
Am Freitag, 30. September, folgt um 19 Uhr das Trio Fado mit „Portugiesische Sehnsucht“. Den Abschluss der von Sponsoren geförderten Konzertserie bildet am Sonntag, 9. Oktober, um 17 Uhr das Grieg Quartett Leipzig. Der Eintritt beträgt jeweils 15 Euro. Karten gibt es jeweils in der Kirche. Veranstalter sind der Heimat- und Verkehrsverein Wrexen und die evangelische Kirchengemeinde Diemelstadt.

Die heutige Kirche mit ihrem markanten Turm wurde 1847 fertiggestellt. Die Geschichte der Gemeinde beginnt in den vorhandenen Kirchenbüchern 1686, als in Wrexen 250 Einwohner registriert waren. 1352 bereits galt Wrexen als eigene Pfarrei, die zu Gut Billinghausen gehörte.
Kapelle verfiel
1617 wurde eine Kapelle gebaut, die zwischen 1682 und 1688 auf Veranlassung von Fürst Georg Friedrich zu einer Pfarrkirche erweitert wurde. 1796 wurde sie erneuert. Neue Emporen und Stützen wurden eingebaut, doch 1845 musste das Gotteshaus abgebrochen werden.
Die vor 175 Jahren fertiggestellte neugotische Kirche verfügt über drei außergewöhnlich mächtige Portale und einen in der Region einzigartigen Turm, der in den vergangenen Jahren durch Blitz und Sturm manches Mal beschädigt wurde.
Die Legende über den Turm
Der frühere Dekan Heinz Gerlach greift in seinem Buch über die Kirchen und Gemeinden im damaligen Kirchenkreis der Twiste eine Legende auf, wonach die Form des Turmes durch einen Streit verursacht sein soll: So hätten sich die Planer derart über das Aussehen des Turmes zerstritten, dass einer der Beteiligten einen Tisch umstieß. Der Anblick des Möbels mit den nach oben ragenden vier Beinen soll den Anstoß für die Konstruktion gegeben haben.
Die Kirchengemeinde war seit der Reformation, die in dem Diemeldorf etwa 1540 eingeführt wurde, Filial von Rhoden, seit 1682 eigenständige evangelische Pfarrei. Erster eigener evangelischer Pfarrer war Johannes Linnekugel von 1682 bis 1685.
Eine große Gemeinde
Von 1815 bis 47 war die Stelle unbesetzt und von Rhoden aus verwaltet, dann wieder Pfarrei. Filialgemeinde ist Orpethal.
Heute bilden die Orte Ammenhausen, Dehausen, Helmighausen, Hesperinghausen, Kohlgrund, Neudorf, Orpethal, Rhoden, Wethen und Wrexen die Evangelische Kirchengemeinde Diemelstadt mit den Pfarrerinnen Elke Carl, Wrexen, und Claudia Engler, Rhoden. (Armin Haß)