Edertal: Kosten für DGH und Feuerwehrhaus in Anraff steigen weiter

Die Kosten für den Neubau des Feuerwehrhauses und die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses im Edertaler Ortsteil Anraff steigen weiter.
- Der Neubau des Feuerwehrhauses und die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses in Edertal-Anraff werden erneut teurer.
- Ursprünglich war das Kombi-Projekt mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt, erneute Ausschreibungen einiger Gewerke brachten Mehrkosten in Höhe von einer halben Million Euro.
- Inzwischen zeichnet sich eine Erhöhung auf 2,25 Millionen Euro ab, inklusive der kompletten Umstellung auf Wärmepumpen.
Edertal – Eine noch höhere Summe investieren, um in der Endabrechnung weniger draufzahlen zu müssen: diese scheinbar widersprüchliche Entscheidung empfiehlt der Planungsausschuss auf Initiative des Gemeindevorstands dem Parlament, das am Donnerstag tagt. Es geht erneut ums Kombi-Projekt Feuerwehrhaus/DGH Anraff.
500 000 Euro Mehrkosten nach Ausschreibung der nächsten Gewerke
Von den drastischen Auswirkungen der aktuellen Preissteigerungen auf das Vorhaben berichteten im Ausschuss Bürgermeister Klaus Gier und der verantwortliche Architekt Markus Jungermann. 500 000 Euro mehr an Kosten erbrachten die Ausschreibungen der nächsten Gewerke. Erst vor wenigen Monaten hatte die Gemeindevertretung den Ursprungsansatz von 1,2 Millionen auf 1,475 Millionen Euro fürs Gesamtprojekt erhöht. Alles Makulatur. 1,975 Millionen Euro wären in der aktuellen Situation fällig.
Umstellen auf Wärmepumpen
Jungermann riet dem Ausschuss allerdings, sogar 2,25 Millionen Euro an Investitionen zu befürworten. Hintergrund: das Heizsystem. Das usprüngliche Konzept sah vor, nur den neuen Feuerwehrtrakt, der Fußbodenheizung erhält, komplett über eine Wärmepumpe zu versorgen. Im DGH sollte zwar ebenfalls eine Wärmepumpe zum Einsatz kommen, aber die alte Ölheizung hätte man trotzdem behalten.
Denn die Wärmepumpe wäre solo an kalten Wintertagen überfordert, die höheren Heizwassertemperaturen zu erzeugen, die das nicht gedämmte DGH mit seinen Heizkörpern benötigt. Die Ölheizung sollte an solchen Tagen anspringen und die Verbrauchsspitzen abdecken.
Umdenken wegen der Energiekrise
Wegen der Energiekrise und der verfügbaren Förderprogramme riet Jungermann jedoch zum Umdenken: Ölheizung entfernen, DGH dämmen und zwei große Wärmepumpen installieren.
Finanzieller Vorteil: die Gemeinde Edertal streicht für das Umstellen auf Pumpen und das Dämmen 450 000 Euro an Förderung ein. Am Ende muss sie noch netto 1,8 Millionen selbst zahlen, statt der 1,975 Millionen Euro, bliebe man beim bisherigen Konzept. Der Ausschuss beschloss nach intensiven und teils kritischen Nachfragen einstimmig, dem Parlament den Vorschlag des Architekten und des Gemeindevorstands zu empfehlen.
Jungermann hatte zum Tagesordnungspunkt seine Funktion als Ausschussvorsitzender ordnungsgemäß ruhen lassen. Zur Abstimmung verließ er, wie vorgeschrieben, den Saal. (Matthias Schuldt)