Geplant ist, dass die ersten Flüchtlinge – zumeist ukrainische Mütter mit ihren Kindern – am 14. März in das Containerdorf einziehen. Parallel dazu soll auch noch der Außenbereich des Geländes final hergerichtet werden. „Auf den Flächen zwischen den Wohnblocks sollen draußen Sitzmöglichkeiten entstehen sowie ein kleiner Spielplatz für die Kinder der geflüchteten Familien“, sagte Friedhelm Schmidt, Leiter der Flüchtlingsunterkunft. Er berichtete zudem, dass im Zuge des Aufbaus des Containerdorfes vier Pappeln gefällt worden seien – dies habe mit Blick auf die Sicherheit der Bewohner geschehen müssen. „Ein Baumgutachter hatte uns zuvor bestätigt, dass hier Gefahr im Verzug sei“, so Schmidt.
Im Eingangsbereich des Wohnquartiers gibt es außerdem einen Verwaltungsblock, von dem aus der Betrieb der Unterkunft gesteuert wird und wo sich auch der zentrale Zugang zum Gelände befindet. Aus Sicherheitsgründen ist das Gelände mit einem Zaun eingesäumt. Zudem wird es rund um die Uhr eine Unterstützung durch einen Sicherheitsdienst geben.
Die engere Betreuung der Menschen vor Ort wird durch den DRK-Kreisverband Korbach-Bad Arolsen sichergestellt. Geleitet und organisiert wird die Unterkunft vom Fachdienst Soziale Angelegenheiten des Landkreises.
Die Kosten für den Aufbau des Containerdorfes – inklusive Herrichtung des Platzes mit Hoch und Tiefbau, Aufbau der Container und Zelte, Versorgungsleitungen, Brandschutz sowie der gesamten Möbel und der technischen Ausstattung – belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro.
Die laufenden Kosten für Containermiete, Wasser, Strom und die Kosten für die Dienstleistungen wie Betreuung, Reinigung und Sicherheitsdienst betragen etwa 350 000 Euro monatlich. Mit dem Unternehmen, das die Container bereitstellt, besteht ein Mietvertrag über drei Jahre – mit Option auf Verlängerung um weitere zwei Jahre.
„Rund Dreiviertel dieser Gesamtkosten werden dem Landkreis Waldeck-Frankenberg von Land und Bund erstattet“, sagte Landrat Jürgen van der Horst.
Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese wies darauf hin, dass es bei den Flüchtlingsunterkünften in Willingen und Usseln keine Option für die Fortsetzung der Mietverträge gegeben habe. Außerdem sei der Wohnungsmarkt im gesamten Kreisgebiet sehr angespannt. Der Aufbau eines Containerdorfes für Flüchtlinge in Korbach sei deshalb sinnvoll und notwendig gewesen.
„Da im Containerdorf in Korbach nun bis zu 288 Flüchtlinge untergebracht werden können, wird die Notunterkunft in der Mehrzweckhalle in Allendorf demnächst aufgegeben“, sagte Frese, ohne ein konkretes Datum zu nennen. Auf Anfrage unserer Zeitung sagte der Allendorfer Bürgermeister Claus Junghenn dazu: „Mit dem Landkreis ist besprochen, dass die Halle im Laufe der zweiten Jahreshälfte nicht mehr zur Flüchtlingsunterbringung benötigt wird. Zur Zeit sind dort 163 Personen untergebracht, für Mittwoch sind 15 Zugänge angekündigt. Mitte März sollen 79 Personen nach Korbach umziehen.“
„Mit der Errichtung des Containerdorfes wird ein geordneter Zuzug nach Korbach gewährleistet. Wir stehen in der Verantwortung, Menschen zu helfen, die unter dem fürchterlichen Krieg in der Ukraine leiden. Dieser Aufgabe stellen wir uns“, sagte Korbachs Bürgermeister Klaus Friedrich. Die Wohneinheiten im Containerdorf seien einfach, aber trotzdem menschenwürdig. Er danke allen, die in der Flüchtlingshilfe aktiv seien.