1. WLZ
  2. Waldeck
  3. Korbach

Rund 80 Menschen zeigen in Korbach Solidarität mit der Ukraine

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Philipp Daum

Kommentare

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine drückten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung für den Frieden in der Korbacher Fußgängerzone aus.
Solidarität mit den Menschen in der Ukraine drückten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung für den Frieden in der Korbacher Fußgängerzone aus. © Philipp Daum

Die Beteiligung war zwar gering, das Zeichen aber deutlich: Rund 80 Menschen trotzten am Montagnachmittag dem schlechten Wetter und kamen zur kreisweiten Friedenskundgebung in die Korbacher Fußgängerzone.

Sie hörten Wortbeiträge aus den Reihen der Organisatoren. Die Rednerinnen und Redner waren sich darin einig, dass Panzerlieferungen an die Ukraine zwar eine neue Dimension des Krieges darstellten. Sie seien aber unvermeidbar, denn die Ukraine benötige Unterstützung – auch in Form schwerer Waffen.

Song-Poetin Nadine Fingerhut spielte bei der Demo einige Lieder, unterstützt wurde sie von zwei Kindern aus ihrem Vöhler Chorprojekt.

„In der Bundesregierung ist die Entscheidung gefallen, die Ukraine auch mit schweren Panzern zu unterstützen. Wir hätten nie geglaubt, einmal hier zu stehen und das gut zu heißen. Ehrlich gesagt tun wir das auch nicht – es ist nicht gut, aber leider nötig“, sagte Robert Gassner, Vorsitzender des katholischen Bildungswerks im Dekanat Waldeck bei seiner gemeinsamen Rede mit der evangelischen Dekanin Eva Brinke-Kriebel. Waffen zu liefern, sei ein schwerer Schritt. Er richte sich gegen den christlichen und allgemein menschlichen Grundsatz, nicht zu töten. Daher dürfte eine solche Entscheidung nicht leichtfertig, sondern in großer Verantwortung getroffen werden.

„Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein. Aber wenn er als Angriffskrieg aufgezwungen wurde, müssen wir gemäß unserer biblischen Forderungen nach Gerechtigkeit und Barmherzigkeit doch Wege finden“, fügte Eva Brinke-Kriebel hinzu.

Sie heißen Waffenlieferungen nicht für gut, sehen sie aber als notwendig an: Dekanin Eva Brinke-Kriebel und Robert Gassner vom katholischen Bildungswerk.
Sie heißen Waffenlieferungen nicht für gut, sehen sie aber als notwendig an: Dekanin Eva Brinke-Kriebel und Robert Gassner vom katholischen Bildungswerk. © Philipp Daum

Latif Hamamiyeh Al-Homssi, SPD-Kandidat für die Landtagswahl, machte deutlich, dass man sich nicht nur mit den Menschen in der Ukraine solidarisch zeige. „Den Mullahs, den Putins und den Assads dieser Welt sagen wir klipp und klar hier aus Waldeck-Frankenberg: Wir stehen solidarisch zusammen und werden nie damit aufhören, für Frieden, Freiheit und Menschenrechte einzustehen.“

„Die Ukraine erhält in dieser für sie so schwierigen Zeit unsere vollste Solidarität. Meine Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine – durch die ukrainischen Soldaten werden unsere europäischen Freiheitswerte verteidigt“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Jan Wilhelm Pohlmann. Hierfür hätten sie große Anerkennung und Unterstützung verdient.

Rund 80 Menschen trotzten am Montagnachmittag dem schlechten Wetter und kamen zur kreisweiten Friedenskundgebung in die Korbacher Fußgängerzone.
Rund 80 Menschen trotzten am Montagnachmittag dem schlechten Wetter und kamen zur kreisweiten Friedenskundgebung in die Korbacher Fußgängerzone.  © Philipp Daum

Der FDP-Kreisvorsitzende Jochen Rube: „Ich habe den Eindruck, dass wir uns oft in tagespolitischen Details verrennen und dabei den Blick für unsere Rolle als Staat in der Mitte Europas übersehen. Ja, wir sind eingebunden in eine Europäische Union, die versucht, mit Geschlossenheit zu agieren und Panzerlieferungen abzustimmen.“ Deutschland sei zudem eingebunden in ein westliches Bündnis, zu denen auch die USA gehörten. Der aktuelle Weg der gemeinsamen Unterstützung für die Ukraine sei daher richtig.

Sorge, dass der Ukraine-Krieg zur Normalität werde, äußerte Jörn Schumacher. Der stellvertretende Vorsitzende der Freien Wähler in Waldeck-Frankenberg sagte: „Wir müssen uns wieder ins Gedächtnis rufen, was in der Ukraine passiert und was die Menschen dort ertragen müssen. Es darf keine Gleichgültigkeit geben, die Menschen dort kämpfen auch für unsere Werte.“

Breites Bündnis hatte aufgerufen

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine begann am 24. Februar 2022. Zur kreisweiten Kundgebung für den Frieden hatten SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, CDU, Freie Wähler in Waldeck-Frankenberg sowie der DGB-Kreisverband, die katholische Kirche, die evangelische Kirche, die Arbeiterwohlfahrt, das Netzwerk für Toleranz, die Arbeitsgruppe Region gegen Rassismus, das Projekt Demokratie-Feiern und der Verein Gewaltfrei handeln aufgerufen. 

Auch interessant

Kommentare