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Neubau auf Woolworth-Gelände in Korbach gerät ins Stocken

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Von: Lutz Benseler

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Auf der Baustelle auf dem ehemaligen Woolworth-Gelände in Korbach tut sich seit Wochen nichts.
Auf der Baustelle auf dem ehemaligen Woolworth-Gelände in Korbach tut sich seit Wochen nichts. © Lutz Benseler

Von Baufortschritt ist nichts zu sehen, die Arbeiten ruhen seit geraumer Zeit: Der Bau des neuen Geschäfts- und Wohnhauses in der Korbacher Bahnhofstraße verzögert sich erneut.

Korbach – Ein wichtiges Bauprojekt zur Belebung der Korbacher Innenstadt ist ins Stocken geraten. Ursprünglich sollte das neue Gebäude 2022 eröffnet werden. Doch unter anderem wegen der Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges sei es in den vergangenen Monaten zu Verzögerungen gekommen, so der Investor Fokus Development aus Duisburg. So sei es schwieriger geworden, Firmen zu finden, die ausreichend Kapazitäten freihätten, zudem könnten benötigte Materialien nicht wie geplant geliefert werden, berichtet der Vorstandsvorsitzende Axel Funke.

Der Abriss des Woolworth-Komplexes aus den 1970er Jahren ist bereits seit Februar 2022 abgeschlossen. Mehr als ein Jahr später sind auf der Baustelle mitten in der Fußgängerzone kaum Fortschritte zu erkennen. Dennoch gab es Anfang dieses Jahres einige Wochen, in denen Baumaschinen zum Einsatz kamen. „Die Gründungspfähle sind größtenteils hergestellt“, sagt Funke. Allerdings liegen derzeit rund 30 nicht eingebaute Tragglieder aus Rundstahl für die Pfahlgründung auf der Baustelle.

Inzwischen seien die Aufträge für die Baugrube und den Rohbau vergeben, so Funke weiter. Nach vorbereitenden Arbeiten soll es Ende Juli mit der Baugrube weitergehen. Damit verschiebt sich die Fertigstellung des 23-Millionen-Euro-Projekts weiter nach hinten. Funke geht derzeit von Ende 2024 aus.

Es ist nicht das einzige Projekt des Duisburger Investors, das ins Stocken geraten ist. Fokus Development plant auch zwei Projekte in Duisburg selbst. Auf dem Gelände des ehemaligen St.-Vincenz-Krankenhauses sollen in drei Bauabschnitten insgesamt rund 410 Wohneinheiten entstehen. Bereits 2020 sollte mit dem Abriss begonnen werden. Passiert ist seither nichts, wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtet.

Stillstand herrscht auch beim zweiten Duisburger Projekt, dem Torhaus Nord. Die alte Zentralbibliothek wurde bereits abgerissen, um einem siebengeschossigen Geschäftshaus mit Büro-, Gastronomie- und Dienstleistungsflächen Platz zu machen. Der Baubeginn war für das zweite Quartal 2021 geplant. Bisher wurden jedoch nur Arbeiten an den Versorgungsleitungen durchgeführt, heißt es im Bericht.

Andrej Pomtow, Vorstandsmitglied von Fokus Development, betonte im Januar gegenüber der Zeitung, dass hinter den Kulissen die Neubauten Formen annehmen würden. Ein Bauantrag sei im vergangenen Jahr eingereicht, Gewerke ausgeschrieben worden. Wegen Inflation und Materialmangel sei man noch nicht in der Bredouille. Sparen könne man etwa, indem man auf die eigene Expertise und Kontakte setze.

Stockend geht es beim Projekt „B-tween“ in Hamm voran: Fokus Development hatte das Konzept im vergangenen Jahr vom Handels- und Bürokomplex zum Wohn- und Geschäftsstandort geändert. 2022 wurde für den geplanten Neubau der westliche Teil der ehemaligen Ritterpassage abgerissen, Anfang des Jahres die Fassade am Ostflügel, der saniert wird. Das berichtet der Westfälische Anzeiger. Seit Februar hat sich auch hier nichts mehr getan.

Ein Projekt in Leer ist offenbar komplett beerdigt: Zwar führt Fokus Development das auf dem Grundstück einer ehemaligen Bankfiliale geplante Wohn- und Geschäftshaus noch auf der Projektliste, doch die Eigentümerin Oldenburgische Landesbank bietet die Immobilie seit September 2022 für 2,79 Millionen Euro wieder zum Verkauf an, wie die Nordwest-Zeitung schreibt.

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