So sei eine erhöhte Alarmbereitschaft angeordnet worden: Von den südlichen Stadtfeuerwehren in Dalwigksthal, Sachsenberg, Neukirchen und Münden müsse nachts immer eine gewisse Anzahl von Brandschützern direkt einsatzbereit sein, sagt Stadtbrandinspektor Klaus Debus. Außerdem sollen die vier Feuerwehren samt der Medebacher Wehr ab sofort immer gleichzeitig in einer großen Stärke ausrücken – bislang wurde nach Sichtung der Lage nachalarmiert.
Auch wenn durch den jüngsten Brand am Feuerwehrhaus eine Sirene ausgefallen sei – „die Alarmierung der Feuerwehren ist 100-prozentig gesichert“, versichert Klaus Debus: Inzwischen seien alle Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in Münden mit einem Pager (Funkmelder) ausgerüstet.
Außerdem gebe es eine weitere Sirene im Ort, die funktionstüchtig sei. Drittens würden die Brandschützerinnen und Brandschützer von der Leitstelle über einen so genannten „DE-Alarm“ auf ihr Handy in Kenntnis gesetzt. „DE-Alarm“ ist eine Alarmierungs-App für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, kurz BOS. Sie informiert Rettungs- und Feuerwehrkräfte über aktuelle Einsätze durch die zugehörigen Einsatzleitstellen und dient als professionelle Ergänzung zu Pagern. Die Stadt Lichtenfels gehöre aktuell zu den wenigen Kommunen im Landkreis, die über diese App zusätzlich alarmiert werde, erklärt Klaus Debus.
Nach dem Ausfall der Sirene auf dem Feuerwehrhaus soll nun im Eilverfahren außerdem eine Mastsirene aufgebaut werden, unterstreicht der Rathauschef. Weiterhin bleibe nachts in den Straßen von Münden das Licht an. Das sei bereits nach dem zweiten Brand umgesetzt worden.
„Als Ordnungsamtsbehörde greifen wir nach unseren Möglichkeiten ergänzend und flankierend zum Schutz der Bevölkerung in Münden ein“, betont Henning Scheele – was das im Detail bedeutet, will der Rathauschef aus strategischen Gründen nicht erläutern. Henning Scheele und Klaus Debus rufen die Mündener auf, „weiterhin wachsam zu sein und sich zu melden, wenn sie etwas Verdächtiges sehen“.
Explizit dankt der Rathauschef „den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren aus Lichtenfels und Medebach für ihren Einsatz am Samstag – und den Mündener Feuerwehrleuten für ihr schnelles Eingreifen vor Ort. Sie hatten das relativ neue Feuerwehrfahrzeug aus der Gefahrenzone gebracht und auch viele andere Materialien vor dem Feuer gerettet“, sagt Bürgermeister Henning Scheele mit Blick auf den Brand, der in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Grillhütte und das Feuerwehrhaus ruinierte.
Für die Mündener sei die Situation sehr belastend – körperlich und emotional ganz besonders herausfordernd für die Feuerwehrleute und die Wehrführung. „Das ist eine schlimme Situation für die Mündener, das tut mir in der Seele weh. Ich hoffe, dass der Schrecken bald aufhört“. (Von Marianne Dämmer)