Abriss und Ideen für Co-Working auf ehemaligem Wilke-Gelände in Berndorf

Die Genehmigung für den Abbruch der ersten Gebäude und Anlagen der früheren Wurstfabrik Wilke in Berndorf liegt vor, der Auftrag ist - wie berichtet - vergeben, der Beginn steht noch nicht fest.
Twistetal – Derweil hat die Gemeinde die nordhessischen Fachleute der Co Work Land-Genossenschaft um eine Einschätzung der Chancen für eine Entwicklung des 3,5 Hektar großen Geländes gebeten.
Das ist das Fazit
Fazit der Vorstudie: „Abriss des Bestandes und Entwicklung des Gebietes kann sich für die Gemeinde finanziell lohnen und hat positive Effekte auf den Ort und die Region. Die Chancen überwiegen die Risiken der Neuentwicklung in den untersuchten Varianten.“
Jonatan Freund, Mitbegründer der Vereinigung auf Landkreisebene und Berater, , sieht gute Möglichkeiten für Co-Working in dem von der NH Wohnstadt in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagenen Mischgebiet. Handwerk, Gewerbe , Wohnen für junge Familien und Senioren böten eine gute Mischung für Co-Working: Auf 250 bis 500 Quadratmetern könnten 15 bis 20 Arbeitsplätze für Menschen entstehen, die sich die Infrastruktur von Arbeitsplätzen teilen könnten. Das sei ein kleiner Baustein, der Effekt sei aber groß.
Der mögliche Effekt für Berndorf
Schließlich erhöht sich nach Einschätzung von Freund die Attraktivität des Ortes: um die 280 Einwohner mehr, mithin ein Plus von etwa 20 Prozent, hält er für möglich. Insgesamt rechnet er mit einem Potenzial von 150 Arbeitsplätzen.
Doch zunächst muss das von der Gemeinde erworbene Gelände freigemacht werden. Eine Firma aus Anröchte hat den Zuschlag für den ersten Abschnitt bekommen: Mit 1,25 Millionen Euro liegt das Angebot deutlich unter den noch im Juli vom Gemeindevorstand erwarteten Kosten von 2,6 Millionen Euro zuzüglich 250 000 Euro Ingenieurleistungen.
Noch mehr abreißen
Im Haushalt sind 3,3 Millionen Euro veranschlagt, davon stellt das Land aus EU-Mitteln 1,5 Millionen Euro bereit. Aus Stadtumbau-Restmitteln, so Bürgermeister Stefan Dittmann im Ausschuss, stehen noch 23 000 Euro für Planungsleistungen bereit. Anvisiert wird zusätzlich der Abriss der Kläranlage (100 000 Euro). Mit der Auftragnehmerin müsse nun geklärt werden, wie diese Arbeiten mit einbezogen werden.
Auf Ablehnung stieß im Ausschuss das Vorhaben, zur Beschleunigung der Abrechnung eine Baustellenwaage zu kaufen, mit der auch das Gewicht der abzufahrenden Baustoffe kontrolliert werden könne. Diese Kontrollen seien ohnehin Gegenstand der Arbeiten und müssten dokumentiert werden, wie Marcel Fingerhut (WGT) dazu erklärte. (Armin Haß)