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Einziehung von Feldwegen: Blühstreifen als Ausgleich

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Von: Elmar Schulten

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Blühstreifen wie dieser, angelegt von einem Landwirt im Sommer 2020 am Rande seines Ackers zwischen Braunsen und Twiste dienen Wildtieren als Trittsteine.
Blühstreifen wie dieser, angelegt von einem Landwirt im Sommer 2020 am Rande seines Ackers zwischen Braunsen und Twiste dienen Wildtieren als Trittsteine. © Élmar Schulten

Vor der Entscheidung, einen Feldweg in der Külter Gemarkung „An der Bückel“ einzuziehen und das 550 Quadratmeter große Grundstück an den Landwirt zu verkaufen, der seit Jahren die angrenzenden Acker- und Wiesenflächen nutzt, hat das Stadtparlament eine grundsätzliche Diskussion zum Thema Feldwege geführt.

Volkmarsen - FWG-Sprecher Klaus Teppe verwies darauf, dass Wegeeinziehungen seit Jahren auf der Tagesordnung des Stadtparlamentes stünden. Deshalb sei es richtig, diesen Aspekt in die Novellierung der Feldwegesatzung einzubeziehen. Zunächst einmal gehe es darum, Eigentumsdelikte nachträglich zu sanktionieren. Im zunehmenden Maße gehe es aber auch um naturschützerische Aspekte.

Künftig müsse geklärte werden, wo es noch Feldwege im städtischen Eigentum gebe, die man den angrenzenden Landwirten zum Kauf anbieten könne. Als naturschützerischen Ausgleich müssten dann aber an anderer Stelle Blühwiesen angelegt werden.

Landwirt sagt Blühstreifen vertraglich zu

Bürgermeister Hartmut Linnekugel bekräftigte, dass dies auch die geplante Methodik einer vom Magistrat gegründeten Kommission aus Naturschützern und Landwirten sei. Allerdings seien nun schon mehrfach Zusammenkünfte ausgefallen, weil drei von sechs Personen erkrankt gewesen seien.

Im aktuellen Külter Fall sei der Landwirt aber bereit, zum Ausgleich für die landwirtschaftliche Nutzung der Wegeparzelle an anderer Stelle einen Blühstreifen anzulegen. Das werde auch vertraglich abgesichert.

Naturschutzflächen dienen Wildtieren als Trittsteine

AfD-Sprecher Hakola Dippel, von Beruf Förster, erklärte dazu, dass es nicht sinnvoll sei, sämtliche Naturschutzflächen nur an wenigen Stellen im Stadtgebiet zu bündeln. Vielmehr müssten Flora und Fauna Schutzflächen breit gestreut im Stadtgebiet angeboten werden.

Ähnlich äußerte sich auch die Grünen-Stadtverordnete Laura Lau: „Feldwege und angrenzende liegen uns Grünen bekanntlich sehr am Herzen. Sie sind Teil eines größeren Biotopverbundes und sind gut für die Artenvielfalt.“

Große Mehrheit für Verkauf der Parzelle

Andererseits hätte die Grünen aber auch Verständnis für die Landwirte, die lieber eine größere zusammenhängende Fläche bewirtschaften wollten. Im Einzelfall müssten die Naturschutzinteressen vertraglich abgesichert werden. Das sei auch für die meisten Landwirte eine gute Lösung, bestätigte der Landwirt und CDU-Stadtverordnete Jannik Leis.

Schließlich wurde die Einziehung der Wegeparzelle in Külte und der Verkauf der Fläche an den benachbarten Landwirt mit großer Mehrheit bei zwei Enthaltungen und vier Nein-Stimmen beschlossen. (Elmar Schulten)

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