Lütersheimer Straße: „Umbau der Haltestelle unnötig“

Von einem Schildbürgerstreich, den es zu verhindern gelte, war die Rede beim Ortstermin des Bauausschusses an der Bushaltestelle in der Lütersheimer Straße.
Volkmarsen - Diese besonders von Schulkindern stark genutzte Haltestelle ist in den vergangenen Jahren von der Stadt Volkmarsen so optimiert worden, dass zum einen die wartenden Schüler einen guten Regenschutz haben und zum anderen Busfahrer hier eine Wendemöglichkeit haben.
Im Zuge der Bemühungen der Landesregierung, sämtliche Bushaltestellen im Land barrierefrei umzugestalten sollen nun auch in der Lütersheimer Straße die so genannten Kasseler Hochborde, 22 Zentimeter hohe Einstiegshilfen eingebaut werden. Im gleichen Zuge sollen sämtliche Bushaltestellen bis unmittelbar an den Fahrbahnrand herangezogen werden.
Haltestelle entspricht nicht den neuen Vorgaben
Diese Bauvorschrift aber macht all das zunichte, was die Stadt Volkmarsen in den vergangenen Jahren an der Bushaltestelle Lütersheimer Straße eingebaut hat: Die eigentliche Haltestelle befindet sich nämlich etwas abgesetzt von der Fahrbahn auf einer Halteinsel. Zwischen Halteinsel und Wetterschutz befindet sich eine Fahrbahn zum Wenden.
Diese Situation sei aus Sicht von Hessen-Mobil und den Betreibern der Buslinien unhaltbar, so Bürgermeister Hartmut Linnekugel. All das müsse nun zurückgebaut werden. In einem ähnlich gelagerten Fall sei sogar schon damit gedroht worden, eine Buslinie ganz einzustellen, wenn die Bushaltestelle in Herbsen nicht normgerecht umgebaut werde.
Steuergelder sinnvoll einsetzen
Selbst, wenn es für den Umbau 80 Prozent Zuschuss vom Land Hessen gebe würde, sei dies eine Verschwendung von Steuergeldern und ein Fall für die Mario-Barth-Show, so die CDU-Stadtverordnete Sofia Bufo.
Ähnlich äußerte sich die SPD-Stadtverordnete Christel Keim: „Diese Haltestelle ist völlig in Ordnung so wie sie ist. Ich sehe da keinen Umbaubedarf.“ Und der AfD-Stadtverordnete Thorsten Hunzinger kommentierte: „Wir werden gezwungen zu investieren und uns damit schlechter zu stellen.“
Verhandlungsauftrag: Kompromiss finden
Bei allem Verständnis für die allgemeine Verärgerung über die Umbauforderung mahnte der Grünen-Stadtverordnete Jochen Siebert: „Wir dürfen nicht vergessen, dass es hier vorrangig um Barrierefreiheit geht. Es sind häufige Menschen im Rollstuhl, die auf den Bus angewiesen sind.“
Deshalb baten die Ausschussmitglieder den Bürgermeister, im Gespräch mit den Experten des Landesstraßenbaubetriebes Hessen-Mobil und dem EWF als Organisator des Buslinienverkehrs nach einem guten Kompromiss für die Haltestelle Lütersheimer Straße zu suchen. (Elmar Schulten)