70 Feuerwehrleute löschen Waldbrand bei Waldeck - Löschwasser aus dem Edersee

Aufmerksame Passante entdeckten am frühen Mittwochabend (23. März 2022) brennendes Laub im Wald bei Waldeck am Edersee.
Edersee – Dank ihres schnellen Notrufs und des schlagkräftigen und kräftezehrenden Einsatzes von knapp 70 Einsatzkräften der Feuerwehren aus Waldeck, Sachsenhausen, Netze, Nieder-Werbe, Bad Wildungen wurde eine größere Katastrophe verhindert.
4000 Quadratmeter Waldbroden brennen
Kurz vor 18 Uhr wurden die Feuerwehren aus Netze, Sachsenhausen und Waldeck sowie das Führungsteam der Stadt Waldeck zu einem Waldbrand kleineren Ausmaßes nach Waldeck an die Ederseerandstraße in Richtung Nieder-Werbe alarmiert.
Währenddessen war die Feuerwehr Sachsenhausen noch bei Aufräumarbeiten nach einem Einsatz bei Peikko in Höringhausen. Weil das Feuer sich auszubreiten drohte, wurde die Feuerwehr aus Nieder-Werbe nachalarmiert, zudem rückte die Wildunger Wehr mit zwei Tanklöschfahrzeugen aus, erläuterte Stadtbrandinspektor Andreas Przewdzing, der den Einsatz leitete. An einem Hang, etwa 150 Meter im Wald, brannte 4000 Quadratmeter Waldboden.
Mit Feuerpatschen weiteres Ausbreiten verhindert
Ein Löschangriff wurde mit Hilfe des Waldbrandsets und eines Löschwassertanks aufgebaut. Ein Trupp löschte unter Atemschutz mittels D-Hohlstrahlrohr, ein weiterer schlug mit Feuerpatschen den äußeren Rand des Feuers aus, um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern.
Das Waldbrandset mit kleineren Schläuchen bewährte sich in diesem unwegsamen Gelände, sagte Przewdzing. Eine Wasserversorgung zum Löschfahrzeug LF10 Kats als Brandstellenpumpe wurde aufgebaut.
Löschwasser aus dem Edersee gepumpt
Wasser wurde aus dem Edersee mittels zweier elektrischer Tauchpumpen entnommen und in einen 3000 Liter umfassenden Faltbehälter auf den Parkplatz am Wald gefördert.

Von dort aus wurde es durch die Nieder Werber Tragkraftspritze zur Brandstelle gepumpt. Dem Wasser wurde Bio-Schaummittel beigemischt.
Löschwasser wurde auch aus Fahrzeugtanks der Feuerwehr Bad Wildungen eingespeist. Ein Fahrzeug fuhr zweimal im Pendelverkehr nach Waldeck-West, um Wasser aufzutanken.
Glutnester im Waldboden mit Wärmebildkameras aufgespürt
Durch die Mittleren Löschfahrzeuge aus Waldeck und Netze wurden weitere Rohre aufgebaut, um das Feuer von allen Seiten zu bekämpfen. Da dies dann nur noch mit C-Schläuchen möglich war, war laut Przewdzing viel „Manpower“ erforderlich, um die Schläuche den Hang hinauf zu bewegen.

Die Flammen waren zügig gelöscht. Viele Glutnester im Waldboden, an Ästen und Baumstümpfen wurden dann mit Wärmebildkameras aufgespürt und erstickt. Dies nahm am Hang viel Zeit und Kraft in Anspruch, mehrfach wurden Einsatzkräfte ausgewechselt.
Bei einbrechender Dunkelheit wurde die Einsatzstelle ausgeleuchtet mit Fahrzeuglichtmasten und einer mobilen Beleuchtungsgruppe. Nach rund drei Stunden beendeten die 70 Feuerwehrleute und Beamte der Polizei Nordhessen den Einsatz. red