Chalet-Dorf in der Straße „In den Kämpen“ in Willingen geplant

Ein Chalet-Dorf soll in Willingen entstehen. Die Planer stellen Qualitätstourismus und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt, es gibt aber auch Bedenken.
Willingen – Mit einem Chalet-Dorf unterhalb des Landhauses Wiesemann will Familie Kesper den bestehenden Betrieb erweitern. Die Pläne, die sich seit ihrer ersten Vorstellung verändert haben, stellte Stefanie Kesper der Gemeindevertretung vor.
Neun Chalets sollen auf der freien Wiese entstehen. Je zwei Schlafzimmer böten Platz für insgesamt vier bis sechs Personen. Den Gästen ständen 70 Quadratmeter Wohnfläche plus 20 Quadratmeter Terrasse zur Verfügung. Eingerichtet werden die Chalets im „modernen alpenländischen Stil“ und böten lichtdurchflutete Räume und Räume für Ski- und Bike-Ausrüstung.
„Wir legen einen Fokus auf Nachhaltigkeit“, hielt Stefanie Kesper fest. Bei Bau und Innenausstattung kämen Naturmaterialien zum Einsatz. Zu den Plänen gehören energiesparende Beleuchtungskonzepte, Solaranlagen auf den Dächern und eine E-Ladesäule. Um die Chalets soll naturbelassene Wiese samt Obstbäumen liegen.
„Unser ganz großes Ziel ist, dass wir den Qualitätstourismus voranbringen“, sagte Stefanie Kesper. Angestrebt werden Gäste, die eine oder zwei Wochen bleiben.
In den ersten Plänen waren noch acht zweigeschossige Chalets und ein Gebäude mit Rezeption vorgesehen. Diese soll nun im Landhaus Wiesemann bedient werden, durch die kleineren Häuser kann ein zusätzliches hinzukommen.
Eine weitere Änderung: Im alten Plan war eine Parkgarage vorgesehen, im neuen sind Stellplätze an der Straße „In den Kämpen“ vorgesehen. Neun Stück sind es, erklärte Stefanie Kesper auf Anfrage von Karin Prien (CDU). „Bei vier bis sechs Personen pro Chalet – das könnte knapp werden“, erklärte SPD-Fraktionschef Thorsten Kesper. Im Bauausschuss hatte schon Fraktionskollege Thorsten Engelbracht das Parkplatzkonzept kritisiert und bei Bernd Nackas (CDU) Zustimmung gefunden: Die Ecke sei eng und es seien viele Familien mit Kindern unterwegs, der Sonnenpark liegt direkt gegenüber. Die Meinungen zu den Änderungen im Plan gingen im Bauausschuss auseinander. „Der Charakter fällt komplett anders aus, als der erste Entwurf“, hielt Thorsten Engelbracht fest. Mit einem Bau auf „günstigerer Schiene“ sei eine andere Gästeklientel zu befürchten. Bernd Nackas sah es anders: Eine günstigere Bauweise sei angesichts der wirtschaftlichen Lage nachvollziehbar und bedeute nicht unbedingt ein schlechteres Angebot. Auch Bürgermeister Thomas Trachte erklärte, von normalen Gästen auszugehen. Dem Parlament erklärte Stefanie Kesper, dass die Bauweise der Fertighäuser weiterhin hochwertig sei.
Das für die Realisierung des Projekts notwendige Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans „Ortslage – In den Kämpen“ hatte das Parlament vor einem Jahr einstimmig mit dem Aufstellungsbeschluss begonnen. Diese Woche stand als nächster Schritt die Abstimmung über die Offenlage an. Bei Enthaltung der SPD-Fraktion stimmte die Gemeindevertretung einstimmig zu. (wf)