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Upländer Kirchengemeinden feiern Ostern auf kreative Art

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Von: Wilhelm Figge

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Betätigen konnte sich die Gemeinde an der Pilgerkiche in Schwalefeld: Sie verzierte ein Auferstehungskreuz.
Betätigen konnte sich die Gemeinde an der Pilgerkiche in Schwalefeld: Sie verzierte ein Auferstehungskreuz. © Wilhelm Figge

Wegen der Corona-Krise sind zum höchsten Christlichen Feiertag keine Gottesdienste möglich – mit kreativen Ideen lässt sich Oster dennoch feiern, zeigen Beispiele aus dem Upland.

In die meditative Musik mischt sich der leise Klang bedächtiger Schritte: Die Bänke in der Willinger Kirche sind leer, aber einzelne Besucher kommen doch und nutzen die Atmosphäre, um das höchste Fest des Christentums zu begehen – im Jahr der Coronakrise müssen die Gemeinden neue Wege finden, die Menschen aus der Distanz zusammenzubringen.

Die Andacht zur Osternacht steht als Video online, Besucher in der Evangelischen Kirche des Weltcup-Orts finden eine Predigt und kleine Osterkerzen zum mitnehmen. Und einige lassen auch etwas zurück: Bei der Aktion „Den Stein wegrollen“ riefen die Gemeinde in Willingen wie auch in Schwalefeld und dem Kirchspiel Rhena-Eimelrod auf, kleine Steine mit österlichen Symbolen zu bemalen und vor die Haustür zu legen – einige finden auch den Weg in die Kirchen, etwa in Willingen und Eimelrod.

"Den Stein wegrollen" ließen die Gemeinden in Willingen, Schwalefeld und dem Kirchspiel Rhena-Eimelrod.
"Den Stein wegrollen" ließen die Gemeinden in Willingen, Schwalefeld und dem Kirchspiel Rhena-Eimelrod. © Wilhelm Figge

Wenige hundert Meter entfernt steht auch die katholische Kirche St. Augustinus offen. Im dunklen, ruhigen Raum liegen Blätter mit Impulsen zum persönlichen Gebet aus – und auch das in der Nacht geweihte Osterwasser steht zum Mitnehmen bereit.

Tätig werden konnten Gläubige auch vor der Pilgerkirche in Schwalefeld: Ein Karfreitag aufgestelltes Kreuz verwandelte sich durch nach und nach angebrachten Blumenschmuck in ein „Auferstehungskreuz“. Drinnen können Kinder sich eine kleine Überraschung abholen, um das Fest zu verschönern.

Kein Gottesdienst, kein Osterfeuer – aber wenigstens Musik gab es in Usseln: Der Posaunenchor machte bei der Aktion „Ostern vom Balkon“ mit, bei der deutschlandweit Musiker im Anschluss an den ZDF-Fernsehgottesdienst ins Horn stießen. Einzeln oder, wo mehrere Bläser zusammenleben, in sehr kleinen Gruppen spielten sie „Christ ist erstanden“ und „Großer Gott, wir loben dich“. Mancherorts verharren Zuschauer in einigen Metern Entfernung, doch noch in wohnzimmern am Ortsrand freuen sich Zuhörer.

Bei "Ostern vom Balkon" spielten deutschlandweit Posaunenchöre von zuhause - auch in Usseln (im Bild Stefan und Werner Schulze).
Bei "Ostern vom Balkon" spielten deutschlandweit Posaunenchöre von zuhause - auch in Usseln (im Bild Stefan und Werner Schulze). © Wilhelm Figge

Auch in Usseln wurde eine Video-Andacht zusammengestellt, die auf der Seite des Kirchspiels und bei Youtube online steht. Zum Ende kommen dutzende Gemeindemitglieder zu Wort, die kurze Botschaften für den Abspann eingesendet haben. Mehrere nehmen aus gegebenem Anlass auf den irischen Segenswunsch „Möge die Straße uns zusammenführen“ Bezug, der auch in Kreide auf das Pflaster vor der Kirche geschrieben steht: „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand.“

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