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Russlands Oligarchen verstecken ihre Jachten - und nutzen dabei eine Gesetzeslücke

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Von: Patricia Huber

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Russlands Oligarchen bringen ihre Jachten vor den westlichen Sanktionen in Sicherheit - und verschwinden dafür einfach vom Radar.

Malé - Seit Beginn des Ukraine-Krieges wurden bereits mehrere Luxus-Jachten in verschiedenen Ländern festgesetzt. Sie gehören russischen Oligarchen, welche von der EU und den USA sanktioniert wurden. Während einige der Schiffe bereits geschnappt und festgesetzt wurden, sind manche immer noch auf der Flucht vor den Sanktionen.

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Das zeigt nun auch eine Recherche der britischen Zeitung Observer. Daraus geht hervor, dass mindestens sechs Superyachten ihren Aufenthaltsort verheimlichen möchten. Um nicht gefunden werden zu können, wurde an Bord das sogenannte „Automatic Identification System“ (AIS) abgeschaltet. Eigentlich sind die Jacht-Besitzer sogar dazu verpflichtet, dieses System während Seepassagen und an Ankerplätzen anzuschalten.

Die sanktionierten Milliardäre scheint das jedoch herzlich wenig zu interessieren. Ein Crewmitglied einer Oligarchen-Jacht gestand gegenüber dem Observer sogar, dass sie angewiesen wurden, das AIS abzuschalten.

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Aber wo sind die Jachten dann jetzt? Schließlich handelt es sich nicht um kleine Boote, die sich so einfach versteckt liessen. Laut den Recherchen der britischen Zeitung wurden viele der Jachten zuletzt auf den Malediven gesehen. Die Jacht „A“ von Andrey Melnichenko beispielsweise wurde zuletzt am 10. März auf den Malediven gesichtet. Das Mega-Schiff ist 240-Millionen-Pfund (ca. 282 Millionen Euro) wert und nicht die einzige Jacht des Milliardärs. Seine gleichnamige Segeljacht „A“ wurde jedoch bereits von den italienischen Behörden beschlagnahmt.

Die Motorjacht „A“ des russichen Oligarchen Andrey Melnichenko.
Die Motorjacht „A“ von Andrey Melnichenko wurde auch zuletzt auf den Malediven gesichtet. (Symbolbild) © Marco Wolf/Imago Images

Außerdem wurden die Jachten „Ocean Victory“ des sanktionierten Oligarchen Viktor Rashnikov und „My Sky“ von Igor Kesaev zuletzt auf den Malediven entdeckt. Die Inselgruppe ist wahrscheinlich nicht nur wegen des traumhaften Wetters ein beliebter Ort bei den sanktionierten Superreichen. Die Malediven haben kein Auslieferungsabkommen mit den USA, was sie als Fluchtort für von den USA sanktionierte Russen ziemlich attraktiv macht.

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